Vom Metzger zum Milliarden-Umsatz: Clemens Tönnies (#858)

Shownotes

Sein Unternehmen, die Premium Food Group, schlachtet 13 Millionen Schweine pro Jahr und zählt damit zu den größten Playern in Europa. Angefangen als Metzger, hat Clemens Tönnies nach dem Tod seines Bruders aus einem mittelständischen Schlachtbetrieb einen multinationalen Fleisch-Riesen mit Milliarden-Umsätzen gemacht – und dabei die Verwertung der Tiere perfektioniert: Schnitzel kommen auf den Teller, Blut wird zu Futter für die Lachszucht und aus der Darmschleimhaut ein Medizinprodukt. Im OMR Podcast spricht Clemens Tönnies über seinen Aufstieg, seine Zeit als Aufsichtsratschef bei Schalke 04, aber auch über die große Kritik an seiner Person, die nicht nur mit dem Namen Wladimir Putin zu tun hat.

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Transkript anzeigen

00:00:00: Ich war vor einigen Tagen in Räder Wiedenbrück, um jemanden zu treffen oder eine Geschichte zu erzählen, die mit zu den verrücktesten, krasssten Geschichten gehört, die wahrscheinlich in den letzten Jahren überhaupt hier erzählt wurden, und zwar die von Clemens Tönnies.

00:00:13: Der Clemens Tönnies hat mit fünfzehn Jahren angefangen, die Premium Food Group, oder die heutige Premium Food Group zu bauen, anfangs gemeinsam mit seinem älteren Bruder, der dann früh gestorben ist, seitdem alleine mittlerweile werden pro Jahr in der Firma etwa dreizehn Millionen Schweine geschlachtet.

00:00:29: Zu der Gruppe zählen auch Marken wie Gutfried oder Bögtunder.

00:00:33: Was noch neben macht sieben Milliarden Euro Umsatz, hat mal ganz klein angefangen auf einem Markt in Düsseldorf.

00:00:39: wirklich, wirklich unglaublich.

00:00:41: Was natürlich auch zur Tönnies Geschichte dazugehört, sind die Schlagzeilen und Thematiken rund um die Coronazeit, aber auch die Arbeits- und Lebensbedingungen der verschiedensten Mitarbeitenden.

00:00:51: Die Frage nach der Art der Arbeitsbedingungen.

00:00:53: Darüber haben wir natürlich auch hier im Podcast gesprochen.

00:00:56: Dann haben wir natürlich auch gesprochen über seine Zeit als Aufsichtsratschef bei Schalke.

00:01:01: Einige der größten Erfolge letzten Jahre fielen in seiner Ära.

00:01:05: Er hat mir auch im Podcast nochmal erzählt, wie er damals Gaspromm als Sponsor gewonnen hat.

00:01:09: Generell seine Beziehung zu Vladimir Putin.

00:01:12: damals und heute hat er erklärt, es ist wirklich wahnsinnig viel drin.

00:01:16: Der Herr Tönnings ist sicherlich in den Augen vieler eine kontroverse Person und macht natürlich, ich glaube so kann man es sagen, aus den Augen der allermeisten Menschen sehr, sehr ungewöhnliche Dinge auf allen Ebenen.

00:01:26: Und so ist ein Gespräch entstanden, von dem ich wirklich glaube, es ist extremst.

00:01:30: Hörenswert!

00:01:31: Apropos hörendswert oder lesenswert oder sehenswert, ich schicke jeden Freitag gratis und werbefrei links rum zu Content Pieces, zu Artikeln, zu Dokumentationen, Büchern, Tweets, was immer die mir aufgefallen sind, die ich spannend fand.

00:01:45: Einfach nur zu mitlesen für Leute, die hier zuhören.

00:01:47: Die Sachen werden mir häufig von Kollegen oder Freunden zugestickt und ich dachte mir, warum nicht teilen?

00:01:52: Ihr könnt euch dafür kostenfrei nochmal anmelden.

00:01:55: Einfach Link in den Show Notes oder googeln.

00:01:57: Bestermeyer WhatsApp.

00:01:59: Das Ganze wird unterstützt von Charles.

00:02:01: als unsere Partner einer Technologiefirma, die sich wahnsinnig gut auskennt, mit Kommunikation über WhatsApp oder anderen Messenger-Dienste.

00:02:08: So, und jetzt rein ins Gespräch mit Clemens Tönnies.

00:02:10: Auf geht's!

00:02:23: Hallo Tönnies.

00:02:24: Hallo.

00:02:24: Pangen

00:02:26: wir mal ganz vorne an.

00:02:27: Ich finde die Geschichte ganz lustig, dass als sie geboren wurden, sie direkt im eigenen Elternhaus, ihr Vater war Schlachter, gewogen wurden einer Fleischwaage im...

00:02:38: Im Laden, im Verkaufs, im Laden.

00:02:41: Genau, das heißt in die Schlachtfamilie reingeboren.

00:02:45: Aber das war eine sehr kleine Schlacht der Reise, das war ein Familienbetrieb.

00:02:49: Ja, meine Eltern haben sieben Schweine verarbeitet in der Woche.

00:02:53: Also mit sechs Kindern hinterher ist auch noch was zum Verkaufen übrig geblieben.

00:02:59: Aber es waren eigentlich fast, wenn man das so recherchiert und noch gibt es ein paar Geschichten dazu, fast prekäre Verhältnisse.

00:03:06: Ja, prekär nicht.

00:03:07: Wir waren in wirtschaftlicher Not, weil der erste Strukturwandel eigentlich über die Metzgereien ging.

00:03:15: Das heißt, jeder sogenannte Supermarkt, das waren ja Verhältnisse mit sich kleine Verkaufsstellen, baute eine Fleisch- und Wursttaker ein und machte Konkurrenz.

00:03:26: Früher gab es noch Tante Emma-Läden, die hatten wenig Fleisch oder gar kein Fleisch.

00:03:31: Und diese Supermärkte wurden dann zu einer echten Konkurrenz gegen die Handwerker.

00:03:36: gegen die Fleischereien.

00:03:37: Und so gab es das erste große Fleischereiensterben, Metzgereiensterben in Deutschland.

00:03:43: Und meine Eltern war, kämpften wie die Löwen gegen eine mögliche Pleite.

00:03:48: Und das hat dann dazu geführt, dass Bernd und ich, wir waren sechs Kinder, vier Mädchen, zwei Jungs, dann gesagt haben, wir machen nur Selbststände und machen was anderes, als das, was Papa und

00:03:58: Mama machen.

00:03:59: Weil das erkennbar war, also mit einem eigenen Fleischerei oder Metzgerei, das würde nicht lange gut gehen.

00:04:04: Ja,

00:04:05: wir hätten es sicherlich auch ein bisschen anders gemacht als Papa und Mama, aber wir haben gesagt, nee, wir wollen gerne eine eigene Idee umsetzen.

00:04:13: Und die Idee war, der sich bildenden, arbeitsteiligen Wurstindustrie die Rohstoffe zu liefern, und zwar verarbeitungsfertig.

00:04:23: Das war unsere Idee und das war auch die kleine Marktlücke, in die wir hineingestoßen sind.

00:04:27: Man muss dazu sagen, als das losging mit der Selbstständigkeit, da war ihr Bruder Bernd, glaube ich, neunzehn und sie vierzehn.

00:04:32: Fünfzehn.

00:04:33: Also,

00:04:34: Kinderunternehmer.

00:04:35: Ja,

00:04:35: wirklich.

00:04:36: Es gibt so eine Geschichte, wie sie da irgendwie, ich glaube, in der Räder oder in Wiedenbrück, es sind ja so zwei verschiedene Orte, zum Amtsgericht oder sich da ein Gewerb angemeldet haben.

00:04:44: Und dann wurde so ein bisschen, was wollt ihr denn hier?

00:04:46: Ja, genau.

00:04:47: Ein Assessor Hesing, hieß der, groß gewachsener, grauhaariger Mann, mit tiefer Honor, ja Stimme, werde ich nie vergessen.

00:04:56: Er sagte, was wollt ihr denn?

00:04:58: Ja, wir wollen uns selbstständig machen, meine Eltern haben unterschrieben, dann konnte sich ja nur mit einundzwanzig.

00:05:05: Dann war man überhaupt geschäftsfähig und dazu brauchte man die Erlaubnis der Eltern und die Beglaubigung des Amtsgerichts.

00:05:14: Und ich war noch gar nicht geschäftsfähig, mit fünfzehn ging das nicht, aber wir hatten die Vereinbarung während und ich, dass wir halbe halbe machen und dass wir ... Das Unternehmen gründen.

00:05:23: Man muss dazu sagen, wenn man so die frühe Phase ihrer Unternehmer wieder anguckt, dann ist es aber auch sehr, sehr früh schon in die Wiege gelegt worden, was das Wort ist.

00:05:32: Es gibt auch so eine ganz witzige Geschichte, das früher wurde dann immer verkauft, nicht nur im Laden, sondern auch auf dem Markt in Nüsseldorf, glaube ich.

00:05:38: Und dann haben sie und ihr Bruder da scheinbar mitverkauft und dann so einen Fleischstand gehabt da auf dem Markt und dann war das schon so ihr Ding, da zu verkaufen.

00:05:45: Das war schon scheinbar immer so in der DNA drin.

00:05:47: Ja, es war mein Bruder weniger, der war ja zu dem Zeitpunkt schon in den Gesellenjahren, das heißt also mit fünfzehn aus der Schule, mit achtzehn fertig, dann war er ja noch in Hannover, hat dann Gesellenjahr gemacht bei einer großen Fleischerei.

00:06:06: So, und ich bin mit Papa immer nach Düsseldorf gefahren, weil ich hatte Freitags nur Sport und das habe ich dann geschwänzt.

00:06:12: Und wir sind dann am Freitagmorgen vier Uhr los.

00:06:14: Wir

00:06:15: waren dann so um halb sieben am Stand, haben eingeräumt und haben verkauft und abends um achtzehn Uhr wurde geschlossen.

00:06:21: Der Stand erst dann sauber gemacht.

00:06:24: Und dann fuhren wir um neunzehn Uhr wieder zurück nach Hause, waren um einzwanzig Uhr, einzwanzig und dreißig wieder da.

00:06:28: Das war ein langer Tag.

00:06:30: Und ich hatte da so meine eigene Abteilung.

00:06:33: Wir hatten noch eine Verkäuferin, die aus Düsseldorf kamen und dann waren wir zu dritt hinter dem Stand und dann haben wir verkauft und ich habe so Aktionsware verkauft.

00:06:44: die wir zugekauft haben, so Dauerwurst, von den Fersmolder Wurstfabriken und so weiter.

00:06:50: Und es lief sehr gut.

00:06:52: Es war, ja, es hat mir Spaß gemacht.

00:06:54: Ich habe es mal erzählt, in einem anderen Podcast, wo ich das so wirklich so spürt, wie man da zum Unternehmer gelernt hat, quasi über so ein Markt, so ganz die einfachen Dinge.

00:07:05: Produkte einkaufen, da mussten sich die Leute im Vater Geld leihen, um diese Wurst zu kaufen zu können, weil sie genau wussten, ich habe eine Marge drauf, wenn ich die in Düsseldorf, die Kriegschein für mehr Geld weiterverkaufe, da habe ich Sprüche drauf am Markt, die nehmen mir dann die Leute da ab.

00:07:16: Ja, ja.

00:07:18: Ich hatte ein Schild gemalt, so heimlich.

00:07:21: Wer hier nicht kauft, macht sich verdächtig.

00:07:25: Und mein Vater hatte eine große Handwerksähre und er hatte dann, das Schild kommt da weg, bist du denn verrückt?

00:07:30: Und dann sage ich, wenn das Schild wegkommt, fahre ich nicht mehr mit.

00:07:33: Ah, okay, das Schild kann bleiben.

00:07:36: Leute haben sich sehr, sehr amüsiert und waren sehr, ja, wir Freitag haben die schon auf uns gewartet, weil wir eine sehr, sehr gute Qualität hatten.

00:07:44: Der Preis passte auch für Düsseldorfer Verhältnisse, aber das dann auch nicht zu teuer.

00:07:48: Und wir hatten eine sehr, sehr gute Stammkundschaft.

00:07:51: Also, okay.

00:07:52: Und was wird davon Wurst im Wesentlichen verkaufen?

00:07:54: Fleisch und Wurst.

00:07:56: Und dann gibt es die Anekdote, auch damals aus den frühen Jahren, dass sie eigentlich dann doch trotz dieser Prägung im Fleischbereich nicht eine Metzger oder eine Schlachterlehre machen wollten, sondern eigentlich Fernsehtechniker werden wollten.

00:08:10: Ja, das war mein Vater war, hat uns nie geschlagen.

00:08:14: Mein Mutter war das etwas anders, weil die, man hatte ja seine Gemeinde zu Hause, mein Vater war totgut und da hat ich gekriegt, aber einmal in der Ohrfeige.

00:08:22: Weil ich mit so vierzehn und ein halb, mein Vater so gesagt habe, du Papa, vielleicht möchte ich auch kein Metzger werden, sondern Radio und Fernsehmechaniker.

00:08:30: Dann krieg ich dich links in der Ohrfeier und rechts.

00:08:33: Was willst du werden?

00:08:34: Fleisch ab, Papa.

00:08:37: Die Entscheidung war dann auch Gold richtig.

00:08:40: Ja, offensichtlich.

00:08:41: Also jedenfalls kann man sich so vorstellen, die Verhältnisse damals waren.

00:08:45: Und dann ging es los mit der Gründung.

00:08:47: Und das erste Projekt war dann aber wirklich aus dem eigenen... Schlachträume, das stell ich mir vor, von eurem Vater quasi, dann Dinge herauszuführen.

00:08:56: Vater hatte uns unterstützt.

00:08:57: Zuallererst hat er das belächelt und gesagt, das wird doch nichts.

00:09:00: Und dann, als er gesehen hat, dass wir mehr und mehr Zuspruch hatten in der Kundschaft mit unserer Ware, hat er uns dann massiv unterstützt, was er gesehen hat.

00:09:09: Ey, da bleibt was hängen.

00:09:12: Der erste Lieferwagen war eigentlich ein Malerfahrzeug, ein Renault RIV mit dem Kastenaufbau.

00:09:19: Und dann haben wir das Fleisch, damals natürlich gab's noch gar keine Kühlung, dann transportiert und dann kriegten wir ganz schnell den ersten Mercedes-LKW.

00:09:30: und dann fing er auch an, eher an dieses Projekt zu glauben.

00:09:35: Was war denn, also jetzt mal sozusagen für Laien, die Geschäftsidee?

00:09:38: Also ich meine,

00:09:39: was war... Wir haben Schweine gekauft, haben sie zerlegt und haben die Ware dann... demjenigen, der sie verarbeitet hat, der daraus Wurst gemacht hat oder Schinken gemacht hat, dann so genannt kutterfertig geliefert.

00:09:56: Das heißt also verarbeitungsfertig.

00:09:58: Und ich bin nixundhundertundfünfundsebzig.

00:10:01: Losmarschiert, einsebzig haben wir uns selbstständig gemacht.

00:10:05: Ich habe mir eine Farbbildkamera gekauft und habe Fotos gemacht von den Artikeln, die wir angeboten haben und habe damit den ersten Fleischkalender.

00:10:15: oder ein Fleischkatalog geschaffen mit Artikelnummern, sodass die Kunden nach Artikelnummern bestellen konnten und genau den Zuschnitt gesehen haben, wie wir es steigen.

00:10:26: Und das Kunden waren dann aber schon auch Supermärkte.

00:10:28: dann?

00:10:29: Nein,

00:10:29: es war Supermärkte auch ein Teil, aber insbesondere die Wurstindustrie, die sich bildete.

00:10:37: Damals kam das Discount-System, wurde sehr erfolgreich.

00:10:42: die Aldi Brüderfinger mit an, die der Schwarz hat seine ersten Läden gegründet und die suchten natürlich leistungsfähige Produzenten, die eine hochwertige und in großen Mengen verfügbare Produktpalette anbietet.

00:10:59: Für deren Fleischtheken?

00:11:00: Für deren SB-Theken.

00:11:06: So bildeten sich dann Spezialisten, die nur Dauerwurst, nur Salami produzierten, die nur Brühwurst machten oder nur Kochschinken oder nur Rohschinken.

00:11:14: Und diese Videos waren dann

00:11:15: ihr Kunden?

00:11:15: Die waren angewiesen auf eine ja leistungsfähige Rohstoffversorgung, um auch denn im weiteren ihre Kunden vernünftig beliefern zu können.

00:11:25: Aber das

00:11:26: heißt, in der Wertschöpfungskette war dann noch jemand dazwischen.

00:11:28: Sie haben nicht direkt an Lidl oder all die Gelieferte, sondern an die Femme dazwischen.

00:11:32: Die ersten Jahre, Jahrzehnte, waren wir eher Lieferant der Produzenten.

00:11:37: Und hinterher, als die Branche dann auch unter Druck kam, haben wir dann den einen oder anderen übernommen und selbst daraus eine Wurst- bzw.

00:11:46: Sausage-Sparte aufgebaut.

00:11:49: Und dann ist es aber relativ schnell gegangen, eigentlich.

00:11:54: Die älteren Ecke-Wagen wurden größer und dann habt ihr auch selber eine kleine Fabrik gebaut.

00:11:59: Ja, wir haben ihn aus der ... Aus dieser Unterstützung meines Vaters, der Schlachterte am Montag, da war also am Montagmittag das Schlachthaus, das kleine Schlachthaus frei, da haben wir dann Tische reingeräumt, wir haben da dringend gearbeitet.

00:12:12: Das haben wir so die ersten zwei Jahre gemacht und sind dann in eine insolventgegangene Wurstfabrik, die wir in den Rädern pachten konnten, gar nicht weit weg von uns hinein und waren dort dann auch.

00:12:24: drei Jahre und sieben Siebzig haben wir in Herzaburg neu gebaut, haben dann auf die Grüne Wiese eine, ja, für die damaligen Verhältnisse wirklich neu zeitliche Produktionsstelle gebaut.

00:12:36: Und wo die Idee, glaube ich, war, dass verschiedenste Gewerke so zusammengelegt sind.

00:12:40: Genau.

00:12:41: Das war damals wohl nicht üblich, dass die Zange zerlegen und verarbeiten direkt zusammen ist.

00:12:45: Wir haben aber, wir waren auch diejenigen, die mit die Ersten, die eine Kühlung in die Produktion gebaut haben.

00:12:51: Wir haben ... Wir sind die Entwickler der sogenannten Hygieneschleuse, sodass man sich neutralisiert in der mikrobiologischen Belastung, um in die Produktionsstätte zu kommen.

00:13:04: Viele Dinge, die heute selbstverständlich sind, sind durch uns entwickelt worden und haben sich dann auch im Markt etabliert.

00:13:10: Wie viele Jahre damals haben Sie noch selbst geschlachtet?

00:13:13: Wir haben damals gar nicht selbst geschlachtet, sondern...

00:13:16: Selbst zerlegt?

00:13:17: Nur zerlegt und zugeliefert, und sind dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und

00:13:32: dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, und dann, Morgens aufstehen und selber da.

00:13:41: Kann

00:13:41: ich auch.

00:13:41: Ich kann heute noch jeden Zuschnitt und schneide auch gerne, wenn wir Besuch haben.

00:13:46: Und so war tatsächlich mal ein Schwein oder ein Rind.

00:13:50: Und zeige denen den Kunden, wie die Zuschnitte sind.

00:13:54: Und das mache ich sehr gerne.

00:13:55: Okay, dann nochmal um Sie fünf Geschichten ein bisschen weiter zu erzählen.

00:13:58: Was ist ja verrückt, wir reden heute über eine Firma.

00:14:00: ... die mehrere Millionen, ich glaube Schweine im Jahr, ... ... schlachtet und am Ende, ich sag mal da, ... ... ich produziere dann.

00:14:08: Damals waren es halt in den ersten Tagen ... ... gar keine eigene, habe ich jetzt gelernt, ... ... aber es sind ja Mengen, die da jetzt verarbeitet werden, ... ... das ist ja gigantisch, also ... ... was waren so die weiteren großen ... ... Meilensteine?

00:14:20: Ja, durch den Neubau in Herzerbrock, ... ... also im Nachbarort, ... ... kriechten wir Luft.

00:14:26: Und wir haben ein paar Mal erlebt, dass wir in den, wenn wir neu gebaut haben, und dann haben wir gesagt, ui, wie lange wird das wohl dauern, bis wir das ausgelöstet haben.

00:14:35: Und dann war es kurze Zeit später wieder voll und auch schon gleich wieder zu klein.

00:14:39: Das haben wir in Herzburg erlebt, haben wir dann aber auch in Räder erlebt.

00:14:42: Also der erste positive Schritt war, in den Neunzebben und siebzig nach Herzburg zu gehen.

00:14:49: Aus dem kleinen Bereich in einen größeren, modernen Betrieb.

00:14:53: Und dann da... Da bin ich meinem verstorbenen Bruder sehr dankbar.

00:14:59: Er hatte die Vision, nach Reda zu gehen und noch mal alles neu zu bauen.

00:15:04: Und so haben wir dann in Reda den modernsten Produktionsbetrieb der Welt geschaffen.

00:15:10: Bis heute hin hoch anerkannt.

00:15:12: Wir bekommen sehr viel Besuch aus USA, aus Südamerika,

00:15:15: aus Asien.

00:15:15: Was kostet das, wenn man so ein Betrieb baut, nehmens Fabrikanlage, das ist dann schon im Westen von, weiß ich nicht, fünf bis sechs Millionen oder hundert Millionen noch mehr?

00:15:25: Ja, der Betrieb, so wie er hier heute steht, hat sicherlich einen Neuwert von achthundert.

00:15:31: Ja, achthundert Millionen.

00:15:32: Also ist ja alles bei euch auch aus dem Keschloh bezahlt?

00:15:35: Ja, bis heute keine Fremdnester.

00:15:38: Erstens

00:15:38: ist noch nicht alles bezahlt.

00:15:41: Und zweitens

00:15:42: ist es so, dass wir natürlich auch schon jetzt seit neunster zweieinundzeig hier sind.

00:15:48: Aber wir haben ständig erweitert.

00:15:51: Ich habe irgendwann mal so in der Sitzung, weil ich mache meinen Job gerne mit ein bisschen Spaß, habe ich gesagt, ja, das sagt, wenn wir mal ein oder zwei Jahre keinen Baukran hier stehen haben, dann legt man uns das als schwächer aus.

00:16:04: Aber der größte Durchbruch, zumindest habe ich das im Nachhinein versucht, zu rekonstruieren, ist dann noch, als dann die Wende kamen und ist die Chance bestand, direkt in den Betrieb in neuen Bundesländern zu kaufen, ne?

00:16:15: Ende neunundachtzig habe ich meinen Bruder ins All geflüstert.

00:16:19: Wir müssen jetzt... nach Ostdeutschland in den neuen Bundesländern, die es ja damals gar nicht gab, also in die ehemalige DDR.

00:16:30: Und dann ist er hingefahren, er sagt, okay, ich gucke mir den Betrieb aus, dann ist er durch die DDR gefahren und ist in weißen Felsen geblieben, das war der modernste Betrieb der ehemaligen DDR, eigentlich gerade neu fertiggestellt und den haben wir dann übernommen.

00:16:46: Diese beiden sind macht für heute, glaube ich, die ganz großen Säulen.

00:16:48: Also hier Räder, die Fabrik und die in Weißenfeld.

00:16:52: Damit ist dann wahrscheinlich auch sehr viel, ja, cashgeneriert worden, um dann weitere Zugäufe zu machen später und die Firma aufzubauen.

00:16:59: Ja, wir haben uns eigentlich darauf spezialisiert.

00:17:03: Also wir haben schon einige Zugäufe gemacht, die auch teuer waren, aber wir haben auch viele.

00:17:09: Sanierungsfähige Unternehmen übernommen, haben sie dann wieder flott gemacht und integriert.

00:17:15: Wie macht man so ein Ding wieder flott?

00:17:16: Also ich habe es auch gelesen, ihr habt ja viel so M&A gemacht und hoff ich auch mal im letzten Moment nicht gemacht, dann ging es nach der Pleite, also man merkt, es war so einer Kante und dann habt ihr überlegt zu kaufen und dann doch nicht und dann war platt.

00:17:30: Wenn ihr dann gekauft habt, was macht einen guten

00:17:34: Skiball?

00:17:35: Ja wir haben einfach gutes System, ein sehr sehr... ausgefalltes Controlling und wir motivieren Mitarbeiter, gute Mitarbeiter.

00:17:44: Die Branche sagt, ein guter geht von Tönnies nicht weg, weil wir einfach ordentlich mit den Menschen umgehen und sie auch motivieren und ihnen auch sehr viel Freiraum geben.

00:17:54: In ihren Entscheidungen wird nicht alles H-Cline vorgegeben, sondern wird die grobe Richtung analysiert und festgelegt und dann kann er da auch im Tagesinschrift selbst entscheiden.

00:18:07: Aber am Ende ist es ja so, es werden Tiere meistens Schweine angeliefert von Bauern aus dem ganzen Land oder teilweise aus der Region auch.

00:18:16: Und dann werden die dort dann getötet und dann verarbeitet und dann werden sie weiterverkauft mittlerweile direkt an Lebensmittelhändler oder auch an Produzenten.

00:18:26: Und das

00:18:26: weltweit.

00:18:27: Genau, wir müssen darüber sprechen.

00:18:29: mittlerweile liefert ihr nach China und nach... ... eine Weile auch nach Russland, mittlerweile nicht mehr, ... ... aber ganz Europa, also ... ... und ... ... am Ende ... ... hab ich jetzt so rausgehört, ... ... das Timing war natürlich perfekt, ... ... also der Start der Firma ... ... in dem Moment, ... ... als dann gerade so der Strukturwandel einsetzte, ... ... das zu nutzen ... ... und dann scheinen wir auch irgendwie die Wende.

00:18:50: noch mal, ... ... hat euch immer richtig geholfen, ... ... gab's da irgendwie andere, ... ... so Rückenwinde oder irgendwelche ... ... Faktoren, die euch gegültelt haben?

00:18:55: Der einzige Rückenwind, den wir haben, ... ... ist unsere Leistung.

00:18:59: Das heißt also, der Erfolg ist nie gepachtet.

00:19:01: Dann musst du jeden Tag wieder neu erarbeiten.

00:19:04: Und wenn irgendwo eine Tür aufgeht, das ist so unser Wahrspruch, in einen Markt oder mit neuen Produkten, dann sind wir schon da.

00:19:13: Dann sind wir die Ersten, die sagen, hallo, hier sind wir.

00:19:16: Und das ist, ja, wenn jetzt das Telefon geht und ich müsste jetzt heute nach, nach Benjing, ja, dann würde ich heute Abend da hinfliegen und sagen, ja, ich kümmer mich.

00:19:27: Okay.

00:19:30: Nicht nur ich, sondern das gesamte Team.

00:19:32: Also Max ist da mindestens mein Sohn oder unser Sohn ist da mindestens genauso motiviert und kämpft da genauso.

00:19:38: Aber was ist das größte unternehmensche Risiko, dass die Eingang sind?

00:19:44: Sicherlich

00:19:45: der Neubau oder die beiden Bauten als und und und und und.

00:19:49: Zweiundneunzig.

00:19:50: Vierneunzig mal Bruderstab.

00:19:52: Waren wir eigentlich überinvestiert.

00:19:55: Und hatten eine ganz, ganz geringe Eigenkapitalquote, weil wir einfach alles auf eine Karte gesetzt haben.

00:20:00: Wir haben den Räder gebaut und den weißen Fels.

00:20:03: Und dann starb der Souverän, das war schon ein Schlag.

00:20:09: Also wirklich ein schwerer Schlag, ein Schicksalsschlag.

00:20:12: Und

00:20:13: viele

00:20:13: haben auch nicht viel um uns gegeben.

00:20:15: Die Allermeister haben gesagt, jetzt geht er kaputt.

00:20:18: Aber das ist nicht passiert, sondern wir haben die Kräfte gebündelt, da haben wir eine Vision.

00:20:24: ... aufgestellt und haben gesagt, wir machen weiter.

00:20:30: War das wahrscheinlich der ... ... schwächste Punkt Ihrer Unternehmer?

00:20:32: Laufbahn ist auf einmal der ... ... Vater, der Bruder natürlich auch.

00:20:35: Ja, es war nicht nur der Bruder.

00:20:37: Ich habe die ersten ... ... Jahre mit Ihnen in einem Bett geschlafen.

00:20:40: Weil wir hatten ... ... nicht für jeden ein Zimmer ... ... bei uns als Kind.

00:20:46: Ja, erstens mal haben wir ... ... aneinandergehangen und es war auch der ... ... souverän nach außen.

00:20:50: Ich habe den Betrieb gemacht, ... ... Produktion und den Verkauf.

00:20:54: Also die Kunden kannten mich, aber die Bürgermeister nicht, die Politiker und die Banker, die immer nur im Vorbeigehen.

00:21:01: Und dann haben wir uns da aber eingefuchst und es hat gut funktioniert.

00:21:05: Unter anderem, weil auch keiner weggegangen ist.

00:21:07: Die sind alle geblieben.

00:21:09: Die wichtigen Mitarbeiter?

00:21:10: Die wichtigen

00:21:10: Mitarbeiter konnte ich motivieren, alle zu bleiben.

00:21:12: Wir sind nicht auseinander gelaufen.

00:21:14: Und die Banken war das dann eine neue Welt zu erklären, jetzt wir schaffen das, weil sie eine große Krise

00:21:20: haben.

00:21:20: Ich glaube, das Risiko für die war viel zu groß, dass wir kaputt gehen.

00:21:24: Deswegen haben sie auch zu uns gehalten.

00:21:25: und als es dann gegriffen hat, haben wir eine positive Entwicklung da, da war das Vertrauen auch da.

00:21:33: Aber muss man sich ja vorstellen, das ist ja schon, man birgt dann sozusagen mit allem, was man hat, wenn man so Banken jetzt hier auf dem Land irgendwie sagt, okay, ich nehme jetzt hier ein paar Millionen und will diese Fabrik hier bauen.

00:21:43: Ja klar, das Risiko ist immer.

00:21:44: Unternehmerisches Risiko gehört dazu.

00:21:47: Und es auch, es bringt schlaflose Nächte.

00:21:50: Aber wenn man es angeschafft hat, ist es umso besser.

00:21:53: Aber gab es ja niemals, sagen wir mal, Investoren, also Eigenkapital von Menschen, die sagten, okay, da geht gerade was ab, das spannende Thema, da würde ich gerne investieren und...

00:22:02: ...haben wir uns nie drum gekümmert.

00:22:04: Weil?

00:22:05: Nö, weil wir gesagt haben, wir wollen eigenständig bleiben.

00:22:09: Investoren wollen ja im Regelfall auch mitreden und... brauchen ein ausführliches, extremes Berichtswesen und so weiter haben wir gesagt, nee, das brauchen wir lieber nicht.

00:22:22: Aber ich meine, das ist ja schon irgendwie, ja, muss man ja schon ein spezieller Mensch sein, um zu sagen, okay, ich habe jetzt diesen Ärger, jetzt das so groß zu ziehen und auch diese Risiken einzugehen und diesen Willen, dass jetzt hier so was hinzuckeln.

00:22:33: Sie

00:22:34: sind in einer... in einer Expansionssituation, da fragen sie nicht danach immer zu, was ist das jetzt so groß?

00:22:42: Sondern sie nehmen die Entwicklung mit und entwickeln immer weiter.

00:22:45: Wichtig ist, dass der Laden gesund ist.

00:22:47: Wie viel letztendlich unterm Strich da steht, ist mir völlig wurscht.

00:22:50: Wichtig ist, dass wir weiter investieren können, dass wir liquide sind, dass wir gesund sind als Unternehmen.

00:22:58: Dann läuft es auch.

00:22:59: Mittlerweile sind es siebundzwanzig tausend Leute, die glaubt.

00:23:03: Vierundzwanzig.

00:23:04: Vierundzwanzigtausend.

00:23:05: Und der Großteilarbeits hier in Deutschland, ne?

00:23:09: Ja.

00:23:10: Ja klar, überwiegend ein Teil ist mit sechstausendfünfhundert allein in den Rädern, in der Zentrale.

00:23:15: Aber von den Leuten, das ist ja auch eine ungewöhnliche Zusammensetzung, die da jetzt alle arbeiten.

00:23:20: Da gibt es ja auch die Berichte, denn zu Corona-Zeit kamen, also auch sehr viele sagen, Leute, die sich rekrutieren, aus Osteuropa hier zu arbeiten.

00:23:28: Das ist nach wie vor wahrscheinlich der Großteil der Mitarbeiterscheidung, ne?

00:23:30: Ja.

00:23:31: Und anders ist das Geschichte doch gar nichts zu machen.

00:23:33: Nee, wir hatten damals Glück, dass wir aus den Kombinaten, die in den Neunzigerjahren, die in Österreich zusammengebrochen sind, die Strukturen waren gigantisch, gute, gute, und zwar in unfassbar großer Zahl, gute Fachleute bekommen konnten.

00:23:49: Also auch den Zellegerschlachtern.

00:23:51: Genau, und die waren unglaublich zufrieden und glücklich, dass sie ihre Familien ernähren konnten.

00:23:56: Die haben dann mehr oder weniger als Wanderarbeiter, sind sie nach in Westen gegangen, nicht nur nach Deutschland.

00:24:03: Benelux, Dänemark oder Spanien auch nach UK.

00:24:09: So, dann haben dort dann die Arbeit, diese schwere Arbeit verrichtet.

00:24:12: Und heute gibt es euch Büros, wo ihr die Versuch direkt vor Ort anzusprechen und hierher zu holen?

00:24:19: Ja, Rekrutierungsbüros haben wir in Rumänien, in Polen.

00:24:24: Wobei von Polen kommen nicht mehr viel, die haben ihre Wirtschaft sehr gut.

00:24:30: Etabliert, ja, also da kommen noch wenig, sind auch noch ein paar.

00:24:34: Wir haben wahnsinnig viele gute langfristige Mitarbeiter, die schon fünfzehn Jahre, zwanzig Jahre bei uns sind.

00:24:43: Das sind so sechszig, fünfensechzig, siebzig Prozent der Mitarbeiter sind langfristig bei uns und gehen auch nicht wieder weg.

00:24:48: Aber

00:24:49: sind auch integriert in der Gesellschaft.

00:24:53: Aber ist das, also ist das schon interessant, dass viele andere Industriebetriebe, sag ich mal, die hätten ja dann die Fabriken irgendwo auch in die jeweiligen Länder verlagert vielleicht oder dann neu gebaut irgendwo in Osterupper.

00:25:04: Da sind sich

00:25:05: die Textilbranche, außer Trigema produziert euch hier kaum.

00:25:09: Ja, genau, so viel andere.

00:25:11: Das heißt, die haben ihre Produktionsstätten in die Billiglohnländer hinein transferiert und ich kann ja nicht meine Fabriken oder die Betriebsstätten exportieren, sondern ich brauche deutsches Fleisch, das kann ich ja nicht erst nach Bangladesch fahren oder und dann wieder zurücknehmen.

00:25:29: Sondern wir müssen das frisch liefern.

00:25:31: Wir brauchen eine gesunde Landwirtschaft.

00:25:34: Als Rohstoffversorgung.

00:25:37: Und das ist eben in Deutschland etabliert.

00:25:41: Deutsches Fleisch für die Verbraucher.

00:25:44: Aber deswegen gibt es den Effekt nicht.

00:25:46: Weil die Lieferkette so ist wie sie ist, aber normalerweise...

00:25:48: Das liegt die Arbeitnehmer hierherbekommen und muss ordentlich mit den Umgehen, sonst laufen sie weg.

00:25:53: Der Wettbewerb, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist extrem.

00:25:59: Und es wird weit über Mindestlohn bezahlt, also über siebzig-fünf-siebzig Prozent kriegen weit über Mindestlohn eben der Leistung und der Qualität der Arbeit entsprechen.

00:26:12: Muss man sich dann so vorstellen in so einer Fabrik, dass dann also da die Tiere reinkommen, gibt es Fließbänder und dann sind dann da Leute, die haben Fließband arbeiten, es gibt aber auch Leute, die dann wahrscheinlich andere Arbeit machen.

00:26:24: Schreiben Sie mal, wie das aussieht, ich war noch nie so einer Fabrikerin.

00:26:27: Ja, müssen sie reingehen.

00:26:28: Da gehen wir gleich mal durch.

00:26:31: Die Tiere laufen auf allen Vieren gesunden in den Wartestall und werden dann geschlachtet, werden betäubt, schmerzunempfindlich gemacht und dann geschlachtet, werden dann gekühlt und nach vier, zwanzig Stunden zerlegt.

00:26:45: Wir haben einige Bereiche automatisiert.

00:26:50: In der Schlachtung sind sie ein Roboter neben dem anderen, wo wir die schwere Arbeit einfach dann Maschinen machen lassen.

00:26:57: Wir sind dabei jetzt eine neue Zerlegerart zu etablieren, die sich auch bewertet, die wir auch zum Teil selbst mitentwickelt haben über unsere F.B.A.

00:27:09: und unsere eigene Ingenieurabteilung, so um auch die Zerlegeart und die schwere Arbeit der Zerlegung einfach zu erleichtern.

00:27:18: Ich habe so ein paar Sachen gehört.

00:27:20: Es klingt auf den ersten Blick, wenn man schmunzelt, aber ... Trotzdem ist interessant zu hören, dass die sich darüber Gedanken machen.

00:27:26: Also im Sinne von Tierwohlentwicklung gibt es glaube ich eine Fußbodenheit so?

00:27:31: Ja, das war damals eigentlich der Durchbruch für uns und auch sie werden nie bei Tönnies irgendwie hören, wir gehen schlecht mit den Tieren um.

00:27:43: Das ist unsere DNA.

00:27:45: Das heißt unter anderem haben wir dann einen eine Tier-Water-Halle, also für die Aufstellung entwickelt, der hat eine Fußbodenheizung und die Schweine werden berieselt, mit feinem Nebel, mit Regen eigentlich.

00:28:02: Wir imitieren dort Sauwetter, da fühlen die sich unglaublich wohl.

00:28:05: Und dann gibt es auch Musik, so sagen wir, so Brut für Musik.

00:28:08: Panflöte, hören Sie uns gerne.

00:28:11: Wirklich?

00:28:12: Ja,

00:28:13: unser gesamtes Personal und auch die Veterinäre, die ständig anwesend sind in der Tier-Water-Halle, tragen alle Ohrenschützer, damit sie es nicht hören müssen.

00:28:21: Also Panflöttenmusik?

00:28:22: Ja, ja.

00:28:23: Und dann laufen, glaub ich, auch so ein klein Berg hoch?

00:28:25: Sie gehen immer ein bisschen Berge an, weil sie müssen nehmen an den Kopf hoch und sehen, wo sie hingehen und wo ein Schwein hingucken kann, geht's auch hin.

00:28:36: Das ist

00:28:36: alles ... Temple Grandien ist eine Autistin aus USA.

00:28:41: Die haben wir damals geholt, als wir den Stall konzipiert haben und die hat uns Ratschläge gegeben, weil sie denkt wie ein Tier.

00:28:51: hat sich Bücher geschrieben, ist eine anerkannte Tierschützerin und ja, die hat uns unglaublich geholfen.

00:28:59: Wir haben es eins zu eins umgesetzt.

00:29:00: Bei

00:29:00: der Konzeption oder der Entwicklung der Fabriken.

00:29:04: Und die Zahlen sind trotzdem natürlich massiv.

00:29:06: Wenn man sich überlegt, irgendwie, ihr Vater hat angefangen mit sieben Schweinen in der Woche.

00:29:11: Jetzt sind aktuell so dreißigtausend Schweine am Tag.

00:29:16: Ja, insgesamt sind wir jetzt im Augenblick.

00:29:18: Wir waren mal viel höher, bevor die Enimation der Tierproduktion in Deutschland sich durchgesetzt hat von über einer Million Schlachtungen der Branche auf ca.

00:29:31: siebenhundert- und dreißigtausend.

00:29:33: Das heißt, da haben wir ein Paar und zwanzig Prozent an Menge verloren.

00:29:37: Die haben wir auch eingestellt.

00:29:39: Da haben wir nicht.

00:29:40: Da haben wir gesagt, okay, das rufen wir ein.

00:29:43: So, und wir sind jetzt so bei zweihundertsechzigtausend pro Woche.

00:29:47: Schlachtungen.

00:29:48: Und wenn sie jetzt aufhören würden nach Deutschland Fleisch zu liefern, dann würden wir Deutschlandweit merken, die Regale sind leer.

00:29:57: Das würde sich zumindest sichtbar leeren.

00:30:00: Ja, das hat keiner vor und machen wir auch nicht.

00:30:03: Also, zwanzig Prozent oder so habe ich mal gelesen, das wären sofort weniger da, wenn sie die liefern.

00:30:09: Ungefähr.

00:30:09: Ist ungefähr auch der Marktanteil, sagen wir

00:30:12: mal.

00:30:12: Ja, ein bisschen höher, das schwankt auch ein bisschen.

00:30:15: Wir gucken nicht nach dem Marktanteil, wir gucken aufs Geschäft.

00:30:18: Und verkauft man dann im wenigen Schwein oder was ist dann die nächste, also man kann nachher im Rind wahrscheinlich?

00:30:23: Ja, wir sind ja Rotfleischproduzenten, so nennt man das.

00:30:29: Weißfleisch ist dann die Geflügelbranche, aber wir machen Rind und Schwein.

00:30:35: Und warum ist, also wenn man jetzt so expansionsmotiviert ist, aber trotzdem in andere Fleischkategorien reinzugehen, die nicht Rind oder Schwein sind, das ist zu spiel?

00:30:45: Doch, wir sind ja mit Gutfried im Markt.

00:30:47: Und gut für dich ist der größte Gefügelfleischverarbeiter.

00:30:50: Also da auch schon, okay.

00:30:51: Also

00:30:52: mit der Wurst sind wir da.

00:30:54: Aber sind komplett andere Fabriken nämlich an und andere Strukturen?

00:30:56: Ja.

00:30:56: Und ist in einer Fabrik, wo man auch Schweine macht, kann man auch Rinder machen, oder ist das separat?

00:31:00: Nein, das ist,

00:31:01: das kann man, aber die Linien sind unterschiedlich.

00:31:05: Und bei dem einen das Schwein brühen sie und entborsten.

00:31:09: Und bei dem anderen ziehen sie das Fell runter.

00:31:11: Was heißt, man macht eine andere Maschine oder andere?

00:31:13: Eine

00:31:14: völlig andere Art, Schlachtung.

00:31:17: Und wie viel Prozent bei euch ist Schwein?

00:31:19: und was ist das nächste dann?

00:31:21: Ja,

00:31:21: wir sind so bei siebzig Prozent Schwein und dreizeh Prozent Rent.

00:31:24: Okay, und danach gibt's auch nichts Relevantes mehr.

00:31:26: Also nicht Kaninchen oder... Irgendwie andere Tiere spielen keine Rolle mehr.

00:31:32: Nein.

00:31:33: Und die Bauern, die das zuliefern, ich hab mal verstanden, in Westdeutschland sind es wirklich nach wie vor so familiengeführte kleinere Höfe oder in Westeuropa, in Ostdeutschland oder in Osteuropa sind es dann zum Teil eher so riesige... Farmen?

00:31:45: Ja,

00:31:46: die Größenordnung in Osteuropa, in Polen, Tschechien, Ungarn, Rumänien sind.

00:31:53: Wenn man von der Haustierhaltung abzieht, dann geht das so mit fünfzehn bis zwanzigtausend pro Masteinheit.

00:32:02: Und wir sind hier bei tausendsechsundert pro Masteinheit in Deutschland, im Westen.

00:32:09: einen Bauer, einen Schweinebauer, angefahren bei euch in die Fabrik und liefert dann so mit einer Fahrt dann so ein Lkw ab.

00:32:21: Das hat sich so etabliert, dass die guten Landwirte so hundert-achtzig Tiere anliefern.

00:32:33: Wir erfassen

00:32:33: ja ... In der Woche oder?

00:32:35: Ja,

00:32:35: pro Anlieferung.

00:32:38: Das kommt darauf an, wie groß die Bestände sind.

00:32:40: Wenn ich sage, pro Einheit, Mast hier, einheit, sechzehnhundert, dann gibt es Bauern, die haben eben drei oder vier, was sie sich stelle dazu gepachtet haben oder auch neu gebaut haben.

00:32:51: Das sind so die Einheiten pro Hof, können dann zwei oder drei oder vier dieser Masteinheiten sein.

00:32:57: Gibt auch welche, die haben zehntausend Schweine in der Mast.

00:33:02: Was ist denn so ein Schwein aktuell wert?

00:33:03: ...

00:33:05: circa ... ... hundert und siebzig Euro.

00:33:07: Okay, also im Einkauf.

00:33:09: Das heißt, wenn ich jetzt eins hätte, ... ... könnte ich das so beibringen, ... ... und dann würden Sie mir hundert und siebzig Euro geben.

00:33:13: Ja.

00:33:14: Und was kann man dann daraus an Wert generieren?

00:33:18: Ja, der Schweinepreis war die letzten ... ... zweiter Jahre gut für die Landwirte.

00:33:23: Und ... ... der Gestehungspreis liegt immer ... ... der Schweinepreis setzt sich zusammen ... ... aus dem Ferkelpreis, ... ... aus dem Futter, ... ... den Haltungskosten, ... ... und dann kommt der ... ... der Gestehungspreis raus.

00:33:37: Und dann ... ... ist die Differenz zwischen Gestehungspreis ... ... und der Marktpreis ist dann der Gewinner der Landwirte.

00:33:43: Okay, aber ich meine ... ... für euch ist da die Frage ... ... wenn ich jetzt für ... ... hundert, siebzehn, achtzehn Euro so einen Schweinkaufe ... ... dann habe ich die Fabrik, da habe ich den ganzen ... ... Wertschöpfungsprozess, den ich da durchlaufen muss, ... ... der kostet ja Geld.

00:33:54: Und dann muss ich die Einzelteile verkaufen, ... ... dann muss ich eine Marge drauf machen.

00:33:56: Also sonst heißt dann ... ... es ist am Ende ... ... sagen wir mal ... ... Ankauf, Verarbeitung, Verkauf.

00:34:00: Ja.

00:34:03: Also ... Kann man eine Zahl sagen?

00:34:05: Wenn Sie sagen, jetzt habe ich hier für u.a.

00:34:07: ein Schwein reingekauft.

00:34:09: Aus den Einzelteilen macht man dann nachher dreieinhalb Euro?

00:34:12: Nein,

00:34:12: nein, nein.

00:34:15: Da macht man eine kleine, eine klitzekleine Marge daraus.

00:34:18: Das geht eigentlich nur über die Menge.

00:34:20: Das ist ein reines Massengeschäft.

00:34:23: Mit den der Zugehörige Nischen.

00:34:26: Die Nischen sind dann die unterschiedlichen Haltungsstufen.

00:34:29: Wir sind Marktführer im Bio-Bereich.

00:34:32: Da gibt's eine höhere Wertschöpfung.

00:34:35: Und in den Haltungsstufen, da sind wir dann mit höheren Margen, aber in der normalen Abwicklung sind wir mit ganz kleinen Margen bedient.

00:34:46: Und dann sitzen Sie ja trotzdem ab und zu dann wahrscheinlich bei den Einkäufern von Aldi und von Edeka oder anderen oder auch von den Produzenten.

00:34:55: Und dann wird hart verhandelt.

00:34:56: Und dann sagt okay, wenn du jetzt aber so und so viel Fleischwurst haben willst, das kostet hier Die polette Fleischwurst.

00:35:03: Klar, das Kilo.

00:35:04: Das Kilo.

00:35:05: Immer das Kilo oder die Packung.

00:35:07: Und da sitzt man da wirklich in Fettsich.

00:35:09: Da

00:35:09: sitzt man, da sitzt man mit drei oder vier Stellen hinterm Koma.

00:35:12: Ist das in Deutschland am stärk, also ist Fleisch in Deutschland ein Verbraucher am günstigsten, vielleicht auch in den Ländern?

00:35:18: Ja, kann man sagen.

00:35:20: Ist es deswegen auch irgendwie so sinnvoll, so groß zu werden, um halt ein bisschen besser sich wehren zu können?

00:35:26: Ja, ich will jetzt überhaupt nicht sagen, dass wir jetzt nicht austauschbar wären.

00:35:31: Aber wir sind schon auf Augenhöhe mit dem Handel, weil wir denen auch viele Probleme lösen.

00:35:36: Wenn Sie jetzt,

00:35:39: wenn Sie jetzt, wenn die zum Beispiel Aktionen fahren und wollen jetzt die Edeka für ganz Deutschland oder die Rewe für Deutschland oder einer, dann haben Sie schon hohen Mengenbedarf und dann können wir abdecken.

00:35:50: Da husten wir nicht, sondern liefern.

00:35:52: Also Preissaktionen zum Beispiel?

00:35:54: Ja.

00:35:55: Was ist denn eigentlich, sozusagen, dass das Fleischprodukt, das sozusagen die Keschke oder dass das Keschkauch, würde ich jetzt sagen, klingt ein bisschen komisch, aber passt ja fast.

00:36:04: Also, wenn man sagt, dass der deutsche Verbraucher, der generell der europäische Verbraucher, ist es die Fleischwurst oder ist es die Salami oder was?

00:36:11: Im Fleisch ist tatsächlich der Schnitzel.

00:36:14: Schweineschnitzel ist der Renner immer noch.

00:36:18: Und in der Wurst ist es sicherlich die Fleischwurst oder der Frischwurst oder Salamiaufschnitt.

00:36:25: Okay, also das sind so die...

00:36:26: Das sind die Rennen.

00:36:28: Da muss man jeden Tag lieber fähig sein im hunderttausendmal Bereich wahrscheinlich.

00:36:32: Ja.

00:36:34: Millionen und aber Millionen Packungen.

00:36:38: Ja, ja.

00:36:39: Es ist ja auch wirklich ein Talent, diese ganze Wirtschaftskette so in Griff bekommen zu haben.

00:36:43: Also ich meine, ich habe das Gefühl, wenn man jetzt da drauf guckt, das ist die solche Fabriken zu bauen, diese ganzen Strukturen zu her, dass das dann alles da voralles ja noch logistisch betrieb, den sie da betreiben.

00:36:53: Ja.

00:36:55: Ja, es sind... sind hunderte LKWs, die rein und raus laufen.

00:37:00: Und es geht auch nur so.

00:37:03: Es geht nur so.

00:37:04: Alle, die was anderes probiert haben, sind gescheitert oder sind klein geblieben.

00:37:11: Und alle, die so ähnlich gemacht haben wie wir, sind damit erfolgreich geworden.

00:37:16: Nicht alle erfolgreich, aber sind im Markt.

00:37:21: geht nur über die Stundenleistung, geht über die Prokopfleistung, über die Organisation der Logistik, Vereinen raus, auch in der Bitte, die Intra-Logistik ist ebenso wichtig.

00:37:31: Wie kommt die Palette von A nach B?

00:37:32: Das haben wir alles top organisiert.

00:37:34: Sind Sie da selber auch wirklich im Detail drin?

00:37:36: Haben wir es selber durchdacht, wie man das macht und dann konzentriert?

00:37:40: Immer

00:37:41: im Team, immer im Team.

00:37:43: Wir haben nicht den heiligen Geist, alles weiß, sondern wir arbeiten das im Team aus und jeder bringt sich ein.

00:37:49: Und bei uns ist es auch so, wenn einer eine Idee hat, dann bleibt es eine Idee, die wird ihm nicht gestohlen.

00:37:55: Also, gibt da welche, die hören was und sagen, ui, ich habe eine Idee, nee, wenn ein Mitarbeiter einen guten Gedanken hat, dann bleibt es einer.

00:38:05: Hat man eigentlich selber handelt mit Herrn Schwarz oder den damals noch Aldi Gründern persönlich?

00:38:12: Wir kennen uns ja, oder wir kannten uns, Theokal und auch Herrn Schwarz kenne ich auch, ja.

00:38:18: Und dann ist es schon mal so, wenn es dann wirklich am letzten geht, dass man auch mal die Chefs untereinander reden.

00:38:24: Wir haben nicht mit denen verhandelt, aber man hat sich gekannt.

00:38:29: Und Herrn Schwarz treffe ich auch zwei, drei Mal im Jahr.

00:38:32: Natürlich irgendwo.

00:38:35: Aber

00:38:36: auch natürlich auch die Vorstände der Rewe und das geht auf Augenhöhe.

00:38:41: Wir akzeptieren uns.

00:38:44: Also das klingt jetzt ja nicht sehr freundlich.

00:38:46: Doch, das ist nochmal... Da kriegen wir nichts geschenkt, aber wir sind sehr angesehen in den Chef-Hetagen, weil wir einfach eine gute Leistung bringen.

00:38:57: Ist das der größte Fleischproduzent Europas oder einer der größten der Welt?

00:39:04: Das Ranking ist mir egal.

00:39:06: Der größte ist GBS, die Batistas

00:39:09: auf Brasilien.

00:39:10: Die machen, glaube ich, jetzt fünfzig Milliarden oder sechszig oder sowas hin.

00:39:15: Er war auf der Anuga, Wesley, der Chef.

00:39:18: Wir kennen uns seit twenty-zwanzig, dreißig Jahren.

00:39:21: Ich weiß noch, als sie ganz klein waren, war ich mal in Sao Paulo, hab sie

00:39:25: besucht.

00:39:26: Das heißt, die haben eigentlich eine ähnliche Entwicklung durchlaufen?

00:39:28: Ja,

00:39:29: aber ganz anders.

00:39:31: Sie sind ja sechs, sieben mal größer als wir.

00:39:34: Wo

00:39:34: man jetzt sagen muss, in Südamerika ist ja auch dann, sagen wir, Fleisch und Rinder.

00:39:37: Schlachten

00:39:38: das an Rindern.

00:39:39: Ich glaube, die schlachten vierhunderttausend oder dreihundertfünfzig, vierhunderttausend Rinder in der Woche.

00:39:44: Unfassbar.

00:39:46: Ist das eine Motivation, auch noch weiterzukommen, so?

00:39:48: Nein.

00:39:51: Aber ich meine, was ich interessant fand?

00:39:52: Unerreicht.

00:39:55: Das muss man auch nicht wollen.

00:39:56: Wir wollen unsere Marktposition gerade in unserem Kernmarkt eigentlich immer weiter ausbauen.

00:40:02: Ihr macht ja auch wirklich erstaunlich viel aus den Tieren.

00:40:06: Es gibt so ein Zitat von ihnen.

00:40:08: Wir sagen, es gibt die Chennprodukte zum Beispiel, also Rippchen und Öhrchen und so was.

00:40:14: Die werden immer nach China verkauft.

00:40:16: Mögen die Chinesen gerne und dann macht ihr noch Kau Produkte für Tiere, so Petfood.

00:40:22: Berichten Sie mal ein

00:40:24: bisschen, was da alles passiert?

00:40:25: Wir haben das Tier und verwerten es komplett und bringen alle Teile in die Wertschöpfung.

00:40:31: Selbst der Magen und Damienhalt geht auf Biogasanlagen.

00:40:35: oder machen wir Strom draus aus dem Methan, was wir daraus gewinnen.

00:40:40: Und das Substrat, was dann daraus kommt, geht wir dann über über Generatoren zu Blumen werden, sodass wir das, dass wir alles gewinnen.

00:40:53: Es gibt sogar eine Heparin.

00:40:55: Heparin-Produktion haben wir entwickelt, haben sie dann veräußert an den größten Heparin-Nährsteller.

00:41:02: Aber da haben wir auch eigene Ideen umgesetzt, die zwei Jahre gedauert haben.

00:41:08: und dann, wir waren schon verzweifelt und haben gesagt, wir haben den Denkfehler untereinander und sind Professor.

00:41:14: mit einem kleinen Trick.

00:41:16: Eigentlich gezeigt, dass das unsere Grundidee gepasst hat und sehr erfolgreich mit sehr guten...

00:41:22: Aus dem Blut?

00:41:23: Nein,

00:41:24: aus dem Darmschleim wird Heparin gewonnen.

00:41:26: Natürlich ist Heparin.

00:41:28: Das ist eine Erfolgsstory für sich.

00:41:30: Aber eigentlich für die Farmerbranche, oder?

00:41:32: Für die Farmerbranche, ja.

00:41:33: Heparin Salben sind sehr gefragt.

00:41:37: Und sie haben jede Einwegspritze vorne an der Spitze mit Heparin getränkt, weil... Sonst würde das Blut sofort gerinnen.

00:41:47: Wenn es an die Luft kommt, gerinnt es und fließt nicht mehr.

00:41:52: Also muss man sich vorstellen, in welcher Tiefe ihr aus so einem Schwein am Ende versucht, eine Wettschöpfung zu ziehen, also aus dem Darmschleim.

00:42:01: Es gibt auch noch so ein Beispiel, ich habe das nicht ganz zustande, dass ihr, ich glaube, es dann das Blut nutzt, um das in die Fisch... Produktion zu

00:42:09: gehen?

00:42:10: Wir trennen das Blut in Plasma und Hemoglobin, also Blutfarbstoff.

00:42:15: Der wird sofort getrocknet.

00:42:17: Eineinhalb Stunden nach dem Schlachtprozess ist das Pulver.

00:42:23: Und das hat eine große Eigenschaft, dass es nicht schnell sinkt.

00:42:27: Das heißt, es wird dann zu Pellets und geht in die Lachsproduktion, diese Blutfarbstoff an Fische.

00:42:36: Die bringt dir schöne rote Farbe.

00:42:38: Das nimmt tatsächlich, der Fisch nimmt diese Farbe an.

00:42:41: Und unsere Pellets haben den großen Vorteil, dass sie nicht so dicht sind, dass sie schnell fallen.

00:42:48: Denn ein Fisch frisst nichts, was am Boden liegt, sondern nur das, was im Wasser schwebt.

00:42:54: Und da haben wir einen Alleinstellungsmerkmal.

00:42:57: Ist das ein relevantes Business?

00:43:00: Ja, machen wir.

00:43:03: Tausende Tonnen von Rohstoff für die Fischindustrie.

00:43:08: Weltweit dann?

00:43:09: Ja.

00:43:10: Wer kommt uns doch hier hin?

00:43:12: Das war... Wir haben gut gesagt, was machen wir mit dem ganzen Blut?

00:43:16: Da müssen wir uns was einfallen lassen.

00:43:19: Und dann ist es wirklich so, dass man sagt, okay, jetzt könnte ja was für die Fische vielleicht sein.

00:43:23: Dann haben wir das investiert, hat damals ... ... fünfzehn, sechszehn Millionen gekostet.

00:43:30: Ich hab ... Ich hab dieses Trocknungsverfahren gesehen in einer Zermintfabrik und gesagt, Mensch, kann man da auch Blut mittrocknen?

00:43:39: Ja, müsste gehen.

00:43:40: Und dann haben wir es probiert, dann hat es auch funktioniert.

00:43:44: Ist ja Wahnsinn.

00:43:45: Ich meine, das ist ja unternehmerisch irgendwie unglaublich.

00:43:49: Also, man sagt, okay, hier Zermintfabrik, so trocken die als ich, machen wir es mal mit den Schweineblut und dann Fisch zu und dann ist das Millionbesitz.

00:43:55: Ich hab so

00:43:56: einen kleinen Trick, dann hat es funktioniert, ja, ja.

00:43:58: Aber es ist ...

00:43:59: Welchen Trick denn?

00:44:01: Ja, wir hatten erst das Problem, dass die Mahltrocknung ... ... das Mahlwerk ... ... verklebt hat.

00:44:13: Das Blut hat also ... ... musste vorher koalguliert werden und dann konnte man es trocken.

00:44:18: Das war das Geheimnis.

00:44:19: Ich meine, das ist ja schon hinter, also wie man es jetzt erkennt, hinter so einem ... Firmenperiumaufbau sind viele Tricks.

00:44:26: Viele Ideen oder auch offen durchs Leben gehen und gucken, was machen andere.

00:44:32: Ich habe mir schon drei oder vier Mal die Küchenproduktion, meines Freundes, in Güterslau angeguckt.

00:44:39: Sensational.

00:44:40: Auf sechzigtausend Teilen bauen die dann eine Küche.

00:44:43: Unfassbar.

00:44:44: Also das gucke ich mir gerne an.

00:44:45: Ich habe mir auch schon Mercedes Montagebänder angeguckt.

00:44:50: und bin da durchgelaufen und gesagt, wie machen die das?

00:44:54: Und was kann man davon mitnehmen?

00:44:56: Man kommt immer mit mit Ideen wieder, wenn man hier was anderes sieht.

00:45:02: Da gucken sich mal große Bäckereien an, was die dort.

00:45:05: Oder auch kleine Freunde von mir hat hier in Räder Wienbrück eine große kleine Bäckerei, aber für Räder Verhältnisse mit den vielen Filialen sind sie sehr erfolgreich, machen tolles Brot.

00:45:17: Ja klar, also da gehe ich auch gerne hin und gucke, was die machen.

00:45:21: Und ich meine auch die ganze Internationalisierung.

00:45:23: Mittlerweile haben sie jetzt zugekauft, ich glaube in Europa, in Dänemark, in Frankreich, in England, überall große Betriebe gekauft.

00:45:31: Da fährt man dann hin und guckt auch, was da so vielleicht verkauft steht und dann setzt sich ein Tisch und sagt, wir würden es hier nehmen und dann macht man ein

00:45:38: Deal.

00:45:38: Ja, sozusagen zur Übernahme.

00:45:40: M oder A.

00:45:43: Wie war China?

00:45:44: Also, man kann es ja gar nicht vorstellen.

00:45:46: China

00:45:46: kam der Trituristisch-Schweine-Produzent, die Firma Dekon zu uns und hat gesagt, sie würden gerne unseren Know-how nach China transferieren, ob wir mitmachen würden.

00:45:57: Und er sagt, okay, und haben unser Know-how hingebracht, haben eine neue Fabrik gebaut.

00:46:02: Was für ein Investment, oder?

00:46:03: In Sichuan.

00:46:03: Schon relativ groß ding, ne?

00:46:04: Ja,

00:46:04: unerzwanzig, unertvierzig Millionen hat es gegossen.

00:46:08: Also, für euch nur?

00:46:10: Nein, nein, nein, für die, das haben wir gut aufgeteilt.

00:46:14: Und es läuft ganz gut?

00:46:15: Ja, die kommen jetzt mehr und mehr in die Vollauslastung.

00:46:20: Aber die Schweine und so, das ist dann schon auch natürlich von vor Ort, ne?

00:46:24: Ja, klar.

00:46:26: Aber ihr habt da jetzt noch keine relevante Marktposition in China?

00:46:28: Nein.

00:46:30: Unser Partner produziert vierzehn Millionen Schweine im Jahr.

00:46:34: Oder mittlerweile fünfzehn, das wächst ja immer noch.

00:46:37: Und wir machen da einen Bruchteil.

00:46:39: Wir machen da vielleicht eine Million in der eigene Produktion pro Jahr.

00:46:44: Okay.

00:46:45: Aber das kann man nicht weiter ausbauen.

00:46:47: Doch, das kann man ausbauen.

00:46:49: Man würde ja meinen Aufgrund der riesigen Bevölkerung und des Wohlstandswachstums das er noch gibt, was er noch nachgeholt wird, dass dann da, wenn ich mir jetzt frage, wo ist der größte Wachstumsmarkt für ihr Unternehmen?

00:46:59: Dann hätte ich jetzt vielleicht getippt, das ist in China weiter zu bauen, wenn es so geht.

00:47:03: Die Chinesen sind fast bei einem ausgeglichenen Schweinermarkt.

00:47:09: Das heißt, sie produzieren dazu das, was sie ... Was ich auch selbst verbrauche, vorbei.

00:47:14: Sie können die Chinesen mit Fötchen nicht füttern.

00:47:18: Weil so viel Schweinefüße gibt es nicht.

00:47:21: Und das ist eine Delikatesse.

00:47:23: Schweinefüße.

00:47:25: Schweine schnauzen oder Schweineköpfe.

00:47:27: Wenn jetzt jede chinesische Familie zu chinesischen Neujahr einen Schweinekopf bekommt, oder das ist ja ein traditionelles, nationales Gericht zum chinesischen Neujahr.

00:47:40: So viel schon in der Köpfe gibt's weltweit nicht.

00:47:44: Wobei, ich muss sagen, wir sind ja noch gesperrt.

00:47:49: seit dem ASP-Ausbruch im September, ist China für uns zu und wir bemühen uns intensiv, um den Markt wieder aufzukriegen.

00:47:58: Dass wir wieder diese sogenannten Kennartikel, Köpfchen, Öhrchen, Schwänzchen, Rippchen, dort wieder liefern zu dürfen.

00:48:07: Aber jetzt werden die nur vor Ort produziert.

00:48:10: Ja, die kaufen weltweit, aber eben nicht aus ASP-Gebieten.

00:48:14: Aber wir sind ASP, soll ich das sagen?

00:48:17: Das ist der afrikanische Schweinepest.

00:48:20: Das Thema ist für uns im Händling durch.

00:48:23: Korea hat uns wieder geöffnet.

00:48:24: Wir kriegen Japan wieder auf.

00:48:26: Also die anderen Länder haben die deutschen Maßnahmen akzeptiert gegen die ASP.

00:48:35: Sie ist auch Gott sei Dank nicht viel in Haustierbeständen eingebrochen, sondern eher bei den Wildschweinen.

00:48:41: Aber was ist denn ein Wachstumsmarkt, den Sie so einen Blick haben?

00:48:46: Der weltweite Bedarf an Fleisch wird steigen, bis zu zweizigfünfzig sagen, dass die Prognosen und die internationalen Märkte sind, unsere Märkte.

00:48:55: Wir leben in einer Gunstregion, Gott sei Dank, habe ich versucht, hier im Öztemier Frau Bender immer beizubringen.

00:49:04: zu sagen, wo wollen wir den Fleisch produzieren, wenn nicht bei uns, wir haben Niederschläge, wir haben gute Bauern, wir haben tolle Familienbetriebe, wir gehen top mit den Tieren um, warum sollen wir keine Schweine produzieren?

00:49:16: Denn sie werden irgendwo produziert.

00:49:20: Und ich meine, es gibt ja so die Geschichte, da sagten Sie, glaube ich mal, das sei eine riesige Fehlentscheidung gewesen, die Legebatterie abzuschaffen in Deutschland.

00:49:28: Nee, das stimmt nicht.

00:49:29: Ich bin gegen die Legebatterie.

00:49:33: Ich hätte mir gewünscht, dass wir Wojeren bauen, so wie das mal ein Konzept war.

00:49:38: Aber die Politik hat dann entschieden, dann machen wir nicht.

00:49:41: Das Thema ist auch durch.

00:49:42: Aber das hätte zugeführt, denn der Konsequenz, dass dann Legebatterien in anderen Ländern aufgebaut wurden?

00:49:46: In

00:49:46: der Ukraine stehen sie und sind vorher sechs Hühner drin, waren sie in der Jahr sieben drin.

00:49:51: Das hat der, dem Geflügel... Nicht gut getan, dass man anderen Ländern die Möglichkeit gelassen hat, Legebatterien aufzubauen.

00:50:00: Ja, das muss man sehen, die Welt ist da einfach ein

00:50:04: Dorf.

00:50:04: Das Thema ist ja, dass die, das eben eiklau oder eigelb dann aus den Ländern, aus diesen Legebatterien nach Deutschland transportiert werden in Tankwagen und wird dann hier verarbeitet.

00:50:13: Als verarbeitetes Ei muss es nicht deklariert sein.

00:50:17: Also das ist nicht, das ist in letzter Konsequenz nicht gut umgesetzt.

00:50:23: Also ich selber esse gerne machen, Ei zum Wochenende und achte schon drauf, wo es herkommt, ja klar.

00:50:31: Aber in welchen Ländern kann man da noch, also wo wächst denn der Fleischbedarf?

00:50:34: vor allen Dingen in Indien lernen oder wo ist das?

00:50:36: Nein, wir haben auch in Europa wieder einen steigenden Fleisch verzerr und bedarf.

00:50:42: Gut, die Spanier haben den, die haben die Vorreiterrolle von Deutschland schon vor Jahren übernommen, die sind die die Marktführer oder die Mengenführer in Europa.

00:50:50: Also

00:50:51: die essen am meisten Fleisch?

00:50:52: Die essen auch am meisten Fleisch, wir sind ja... Da habe ich ja wieder aufgeräumt mit dieser Mehr, dass wir die Weltmeister im Fleischverzehr sind.

00:50:59: Die Medien haben immer berichtet, die Deutschen sind die Weltmeister.

00:51:03: Da stimmt nicht, wir sind im unteren Mittelfeld.

00:51:08: Die Spanier sind im Fleischverzehr über achtzig Kilo pro Jahr und wir liegen bei malen dreien fünfzig.

00:51:14: Das heißt, man kann, aber nach Spanien gibt es auch eine große Industrie.

00:51:17: Da ist ja schon auch relativ viel Eigen.

00:51:18: Aber es gibt andere europäische Länder, in denen sie liefern können.

00:51:20: Es gibt andere Regionen der Welt, also auch Stimme vor Indien und so.

00:51:24: Die exportieren

00:51:25: nach Dänemark Fleisch, obwohl die ja selbst genug haben.

00:51:28: Aber sie müssen wissen, wir zerteilen ja das Tier und bringen dann genau die Bedarfe in die Länder, die genau diese Artikel dann brauchen.

00:51:38: Sie können zum Beispiel in Nordamerika mit Sparibs nicht füttern.

00:51:42: Kriegen sie nicht satt.

00:51:43: Barbecue ist da Sommer wie Winter.

00:51:47: Ja, die Grillen und so.

00:51:48: Alle liebsten essen die Amerikaner eben diese Rippchen.

00:51:51: Und wenn sie in Amerika in die Läden gucken, sind die Rippchen teurer als das Filet.

00:51:57: Also verkaufen sie da Amerika?

00:51:59: Wir nach Kanada vielen.

00:52:01: Okay, aber wenn man kriegt ... Aber

00:52:02: aus Dänemark auch in die USA rein.

00:52:05: Sehr vielen.

00:52:06: Und dann gerade diese gefrachten Artikel.

00:52:10: Zöllenproblem gewesen jetzt?

00:52:11: Ja, klar.

00:52:13: Aber wenn man in Europa noch mehr Schweine hätte, könnte man noch mehr nach Amerika quasi reinverkaufen.

00:52:19: Die bestimmten Artikel, die gefragt werden.

00:52:22: Füße hier nach China, Rippchen nach Nordamerika, Bäuche nach Korea, Rücken nach Australien oder nach Kanada.

00:52:33: Schinkenteile nach Kiel.

00:52:36: Sie verkaufen wirklich aus einem Schwein, das geht in die ganze Welt quasi.

00:52:40: Das ist das Geheimnis.

00:52:41: Und

00:52:41: ist der Rohstoff, das lebendige Schwein, ein limitierender Faktor, dass man sagt, hätten Sie gerne noch mehr Bauern hier in Deutschland, die das in Ihren Fabriken kriegen?

00:52:49: Ja, uns hat schon weh getan, dass so viele aufgegeben haben.

00:52:53: Das war ja politisch gewollt von der letzten Regierung, dass man sagt, also ich habe mit Politik angesprochen, die gesagt haben, wir wollen gar keine Tiere mehr.

00:53:02: Ich sage, wie soll denn die Kreislaufwirtschaft, ich sage, wer soll denn die Nebenprodukte fressen?

00:53:08: Man Schweine ist ein Allesfresser, wo wollen die Bäckereien mit ihren, mit ihren Abschnitten hin, wo wollen die, wenn sie Haarfamilie produzieren, was auch mit dem Rest passieren, das wird ja alles gefressen.

00:53:23: Oder war dann Ahnungsfressen?

00:53:24: Ja,

00:53:24: war Schweigen.

00:53:26: Okay.

00:53:28: Ist es wahr, dass die nach wie vor jeden Morgen um sieben Uhr hinbüro sind?

00:53:32: Ja.

00:53:34: Oder zu Hause in der Frühbesprechung.

00:53:37: Okay.

00:53:38: Drei Mal pro Woche bekomme ich aus den einzelnen Unternehmensbereichen, koche ich den Kaffee morgens um sieben und dann machen wir interne, ohne dass es Telefonklingelbesprechung.

00:53:48: Also dann kommen die Leute zu Ihnen nach Hause?

00:53:49: Ja.

00:53:51: Sieben Uhr morgens?

00:53:52: Ja, ist doch schon ganz schön spät, ne.

00:53:56: Wann stehen Sie da auf?

00:53:57: Viel vor sechs.

00:53:58: Und dann noch ein bisschen Sport machen oder Ruhfrühstück, oder?

00:54:00: Ein bisschen

00:54:01: Liegestütze und und und.

00:54:02: Mehr mache ich nicht.

00:54:03: und dann eine Zeitung lesen.

00:54:05: Die erste Tasse Kaffee.

00:54:07: Und dann klingelt's schon.

00:54:09: Und dann geht das dann bis abends zu achtzehn, neunzehn Uhr?

00:54:11: Ja.

00:54:13: Und dann ist auch mal, also kann man abschalten oder ist dann?

00:54:17: Ja.

00:54:18: Also ich nehme nie irgendwie was mit oder gerne mit nach Hause.

00:54:22: Ich hab noch nie Arbeit mit nach Hause genommen.

00:54:24: Also ich sag, man schreibt hier, das ist groß genug und er wird auch aufgeräumt, bevor ich nach Hause gehe.

00:54:29: Da wächst also, wachsen keine Berge von irgendwelchen Akten rum.

00:54:33: Aber ich erzähle auch nicht gerne was von zu Hause.

00:54:36: Meine Frau fragt dann, wie war es gut?

00:54:38: Aber die ist ja auch ihr Tätich, ihre Frau.

00:54:40: Ja.

00:54:41: Aber am anderen Ende des Geländes ist die im Controlling, glaube ich, oder?

00:54:45: Ja.

00:54:45: Im Auditing, ne?

00:54:47: In der Debitorenabteilung und in der Revision.

00:54:51: Singen Sie eigentlich noch so viel?

00:54:53: Gerne.

00:54:54: Also, ich habe auch gelesen oder gehört, auf Ihrer eigenen Hochzeit haben Sie drei oder vier Stunden gesungen.

00:55:00: Sieben.

00:55:02: Wirklich?

00:55:02: Ich habe Wäder was gegessen.

00:55:05: Noch habe ich meine Frau irgendwie so richtig wahrgenommen, außer dem Brautanz und dann unten.

00:55:09: Und dann habe ich, mein Bruder lebt den noch, dann sind wir dann zusammen mit einem Musikkurs, dann haben wir dann noch mal bis in die frühen Morgenstunden.

00:55:16: Also, also, Sie singen dann wirklich aus der Hause oder so, wirklich im Chor, oder?

00:55:20: Wie muss ich es vorstellen?

00:55:22: Nö,

00:55:22: ich habe mein ganzes Leben sehr gut, sehr gerne gesungen.

00:55:28: Man behauptet, ich kann es auch, es hört sich ganz gut an.

00:55:32: Ich kann sehr viele Texte.

00:55:33: Das ist das Wichtigste.

00:55:34: Was singt man dann?

00:55:35: Ich

00:55:35: kann zum Beispiel dieses Karaoke, wenn ich dann nach China gehe oder so und soll dann da Karaoke, das ist nichts für mich, da abzulesen, was ich singe.

00:55:42: Das habe ich im Kopf.

00:55:44: Aber die Chinesen sind trotzdem beeindruckt, wenn sie dann abends auf Feiern gehen und dann singen sie.

00:55:48: Und dann sind die Chinesen platt.

00:55:49: Total.

00:55:51: Die Japaner noch mehr als die Chinesen.

00:55:53: Bei welchen Songs geht es denn am besten?

00:55:56: Diastrates oder... Ja, alles Mögliche.

00:56:00: Beatles Songs.

00:56:01: Fliegen?

00:56:02: Fliegen Sie auch selber?

00:56:04: Nein.

00:56:04: D.h.

00:56:05: verschiedene, glaube ich, fünf Flugzeuge, aber das ist... Nein!

00:56:08: Ich arbeite im Flieger oder schlafe.

00:56:10: Okay, aber das heißt nach China dann eigenes Flieger?

00:56:13: Nein!

00:56:14: So ein Wahnsinn, wenn ich fliege hier.

00:56:17: Aber auch nicht in erster Klasse.

00:56:19: Weil zu teuer?

00:56:21: Viel zu teuer.

00:56:25: Ich stelle mir vor, Ihr Unternehmen ist ja schon recht probitabel, oder?

00:56:28: Ja, wir sind nicht unzufrieden.

00:56:30: Es gibt gute und schlechte Jahre.

00:56:32: War das ein Problem?

00:56:33: Sie haben ja.

00:56:33: als der Ukraine-Krieg anfing, relativ schnell war ich sofort gesagt, da gehen wir jetzt raus.

00:56:40: Russland war ja ein großer Markt auch.

00:56:42: Wir hatten ja vorher am neunundzwanzigsten Zwölften den Abschluss getätigt und hatten dann auch das Geld für den Verkauf von Russland.

00:56:54: Und ich habe mich dann, ich glaube, schon eine Woche nach dem Überfall der Russen auf Ukraine von... von Vladimir Putin losgesagt, weil ich habe gesagt, wer die Menschheit derart belügt, mit dem will ich nichts mehr zu

00:57:07: tun haben.

00:57:08: Und war das dann auch einfach eine persönliche Enttäuschung?

00:57:11: Ja, total.

00:57:12: Ich habe ihn noch verteidigt.

00:57:14: Bei einem Landrat noch am Donnerstag vor dem Einmarsch.

00:57:19: Ich habe gesagt, ach, was?

00:57:21: Ja, wir haben Angst vor dem Krieg.

00:57:22: Ich habe gesagt, das passiert nicht.

00:57:26: Und umso enttäuschter ist man natürlich dann.

00:57:29: Und wie war die Freundschaft?

00:57:30: Ich meine, es gab ja auch Beziehungen bei Schalke, da gab es Gastprobleme, auch in der Sache, die sie da ausverhandelt haben.

00:57:35: Wir haben sehr viel Geld über Sponsoring reingeholt.

00:57:37: Sie hatten ein größeres Werk vor Ort auch.

00:57:41: Wir haben insgesamt dreizehn große Bauernhöfe oder Farmen gebaut mit einer guten Schweineproduktion.

00:57:50: Damals, als wir uns kennenlernen in Dresden, hat er mich gefragt, ob ich helfe, die russische Landwirtschaft aufzubauen.

00:57:56: Ich habe ihn die Hand hingestreckt und habe gesagt, was machen wir jetzt?

00:58:00: Ich sage jetzt machen wir einen Vertrag per Anschlag.

00:58:03: Das kennt er noch nicht.

00:58:06: Und dann haben wir das dort aufgebaut.

00:58:09: Wir haben eine Schule gebaut, haben den russischen Schweineproduzenten gezeigt, wie es geht und haben dann da auch mit für gesorgt, dass Russland die Eigenversorgung bei Schweinefleisch hingekriegt hat.

00:58:22: Hoch anerkannt und so hat sich dann daraus Eine Beziehung, will ich gar nicht Freundschaft nennen, aber eine sehr vertrauensvolle Beziehung gebildet.

00:58:31: Ich bin ja im Präsidium des Auslaufschlusses und wenn wir Reisen gemacht haben, war ich immer dabei, bin da ja das Resume gesprochen.

00:58:39: Der gibt der Veranstaltung und die bilateralen Gespräche der deutschen Wirtschaft.

00:58:44: Was, mit ihm auf Jagd oder so?

00:58:46: Nein, der jagt nicht.

00:58:48: Okay, aber der ist doch so irgendwie auch, sagen wir mal...

00:58:51: Ja, Fischer oder Reiter oder so,

00:58:53: der

00:58:53: gibt's auch.

00:58:57: Ja, da gibt's auch viele Sagen da rum.

00:58:59: Ist denn der, sagen wir mal aus Ihrer Erinnerung, ein kalkulierter, klarer Typ, oder ist der jetzt ein bisschen verrückt geworden?

00:59:08: Ich hab das nicht verstanden, weil ich vielleicht hab ich ihn auch nicht richtig eingeschätzt.

00:59:15: Ich hab den nicht als Imperialist gesehen, der ja ja ist.

00:59:19: Ich hab total verrückt.

00:59:22: Sehr, sehr ... in seiner Art sehr angenehm und eher zurückhaltend, aber mit stechenen Augen, der weiß genau, was er will.

00:59:33: Aber nochmal, ich will den, ich hab mit ihm abgeschlossen, ich will mit ihm nichts mehr zu

00:59:37: tun haben.

00:59:37: Man hat ja immer schon immer in Deutschland gesprochen, der kann ja auch richtig Deutsch

00:59:39: sein.

00:59:40: Perfekt.

00:59:41: Perfekt.

00:59:41: Und ein schlauer Typ, ja?

00:59:42: Also, wenn man das so wieder jetzt Deutsch kann, das zeigt ja, dass er irgendwie im Kopf ist, ja?

00:59:46: Ja, ja.

00:59:47: So ist man immer ganz sehr weiter recht klar gewesen.

00:59:50: Was ist denn, was mit ihm passiert ist?

00:59:55: Ähm,

00:59:56: ist auch... Also wir müssen alles dafür tun, dass dieser furchtbare Krieg aufhört, weil da sterben Menschen und wenn ich da die Zahlen höre, wenn die einen nur halbweg stimmen, ist das ja nicht nur ein Verbrechen, sondern ein Unheil und also furchtbar.

01:00:12: Das muss aufhören.

01:00:17: Was war im Nachhinein, würden Sie sagen, jetzt auf den Blick auf diese gigantische Aufbauleistung, trotzdem vielleicht das, was Sie im meisten bereuen sagen, das hätte ich nie machen sollen?

01:00:30: Es gibt einige Situationen, wo ich gesagt habe, das hätte ich jetzt nicht anders mit umgehen müssen oder umgehen können.

01:00:42: Damals in Corona vorbei.

01:00:46: Im Nachhinein, zu dem Zeitpunkt war der Aufschlag bei uns ein Desaster.

01:00:56: Das relativiert sich, wenn man hinterher die Fallzahlen in der gesamten Republik sieht.

01:01:01: Uns haben sie den Lockdown hier.

01:01:03: im Kreis angetan, der Bevölkerung und und und.

01:01:10: Und hinterher war es das Normalste von der Welt, also die Fallzahlen, die wir da hatten.

01:01:15: So, das soll das aber gar nicht relativieren.

01:01:17: Wir waren, wir sind, wir sind in einem Unglück gelaufen, weil auf einem rumänischen, in einem rumänischen Gottesdienst, das haben wir alles rekonstruiert, haben sich Mitarbeiter von uns aus der damaligen Rinderabteilung angesteckt.

01:01:36: von beieinander an Mitarbeiter, weil die der der DNA stammen, den kann man ja nachweisen, der haben wir dann da wiedergefunden, das habe ich alles recherchieren lassen.

01:01:46: und die haben dann über die trockene kalte Luft, die wir in den Produktionen ja brauchen, um das Fleisch sicher zu produzieren, haben die dann den sogenannten Superspreader oder dieses Spreading ... provoziert oder dann ausgelöst und das hat dann in elf Meter Umkreis die Leute angesteckt.

01:02:09: Es gibt nur einen Professor, der ... ... Hendrik Sträck.

01:02:15: Der hat mir damals gesagt, dann ist ich schicke ihn jemanden.

01:02:19: Ich finde es furchtbar, wie mit ihnen umgegangen wird.

01:02:23: Sie sind nicht der Verursacher.

01:02:24: Das liegt da und da dran.

01:02:26: Und alle anderen haben draufgehauen, politisch.

01:02:28: Aber es gab ja nachher auch einen ... in einem Prozess, so eine Klage gegen das Land NRW, glaube ich, wurde verglichen, das Land hat so ein paar Millionen zahlen müssen.

01:02:37: Ja, wir haben uns viel gesetzt mit dem Land und haben einen Vergleich geschlossen und haben dann die Zahlung des Landes in einen Fond eingezahlt.

01:02:47: Da war die Familie gleicheinig, haben den eingezahlt und fördern damit soziale Projekte.

01:02:53: Also

01:02:53: wir reden von drei, vier Millionen oder so was, ne?

01:02:55: Ja, ja, ja.

01:02:57: Das, was wir bekommen haben, haben wir ein zu eins in den Fond getan.

01:03:00: und fördern jetzt da Sprachkurse.

01:03:03: und um ganz einfach etwas für die Menschen auch zu tun, die hier sich eingliedern wollen und für die Migration pro Migration.

01:03:15: Sind Sie generell also nämlich an pro Migration?

01:03:18: Ja.

01:03:20: Wo kommen wir mit in unserem Land hin?

01:03:22: Wenn wir jetzt sagen, wir wollen keine... keine Ausländer mehr, wir wollen die auch wieder raus haben.

01:03:28: Ich habe große Sorgen, wenn mal alle Syrer wieder nach Hause gehen, was dann in unserer Wirtschaft passiert.

01:03:36: Ehrlich als Unternehmer.

01:03:39: Für alle, die sich nicht benehmen, sage ich, die müssen nach Hause.

01:03:44: Wenn einer hier straffällig wird oder auffällig, dann muss man sagen, du passt hier nicht ein.

01:03:51: Und ich bin auch der Meinung, wir brauchen mehr selbstbewusst sein für unsere Kultur.

01:03:56: Wir müssen einfach, wir müssen wieder ein bisschen stolz sein.

01:04:00: Das heißt also, ich bin kein Nationalist oder so, ganz im Gegenteil.

01:04:04: Ich bin liberal und sage immer zu, wir müssen unsere Gesellschaft sagen, wir mal so leben wie sie ist.

01:04:13: Für mich soll jeder nach seiner Versorgung glücklich werden.

01:04:16: Aber wir brauchen ein bisschen so ein bisschen mehr... Weichen, die uns wieder zurückbringen zu dem, zu vertrauen.

01:04:24: Wir müssen etwas gegen die rechte Entwicklung machen.

01:04:27: Die Entwicklung der AfD ist für mich ein Drama.

01:04:30: Also hat der Herr Hönes in mir küsseligen Podcast auch gesagt, auf AfD hilft überhaupt gar nicht.

01:04:38: Nein, das hilft mir, weil sie nur ausserstehen kann.

01:04:42: Lösungen haben sie nicht.

01:04:43: Und uns sich schwächen die konservative Mitte.

01:04:47: Das ist das größte Drama, dass diejenigen, die sich abwenden von den konservativen Parteien, einschließlich der SPD, da bin ich um das Willen aufrechter Sozi, mit dem konnte man immer top arbeiten in der Politik.

01:05:04: Aber da muss man aufpassen.

01:05:06: Und das geht eigentlich nur, indem man den Menschen die Fragen sauber beantwortet und nicht rumeiert, sondern sagt, das machen wir jetzt.

01:05:14: Ich hoffe, dass die... Die amtierende Regierung jetzt die Kurve kriegt und das auch umsetzt.

01:05:21: Würden Sie sagen, Sie sind ein politischer Mensch?

01:05:24: Politisch interessiert.

01:05:26: Aber ist irgendwie in der Partei nahestehend?

01:05:30: Eigentlich nicht.

01:05:30: Ich habe schon die SPD gewählt und CDU noch, die FDP.

01:05:35: Mir tut es leid um die FDP, weil ich glaube, dass wir diese liberale Partei brauchen in Deutschland.

01:05:40: Aber das muss auch jeder für sich entscheiden.

01:05:45: Sie hatten sich irgendwann mal, auch glaube ich... Wie sie so sind, offen erzählt, darüber dann auch ein bisschen so ein Rassismusärger eingehandelt ist.

01:05:53: Das ist zwar auch wahrscheinlich aus Ihrer Sicht, also wenn man das so nachher hört, dann quatsch eigentlich.

01:05:59: Aber es muss Ihrer Person auch da was erfunden

01:06:00: werden.

01:06:01: Dort wurde auch von einem Journalisten der Satz ein bisschen anders dargestellt, als ich ihn gesagt habe.

01:06:08: Im Nachhinein schmunzle ich immer, wenn jemand sagt, hör mal zu, wir müssen Afrika helfen.

01:06:14: Und dann das mit anderen Worten genau das hat, was ich pointiert in Vorderborn gesagt habe.

01:06:20: Das tut mir übrigens unheimlich leid, dass ich das so gesagt habe und dass das auch so rübergekommen ist.

01:06:28: Ich bin alles andere als rassistisch.

01:06:30: Bei unserer Arbeit in den sieben, zwanzig Nationen.

01:06:33: Und es macht mir unheimlich Spaß, wenn wir auf der Weihnachtsfeier mit unseren einzelnen Nationen, wenn ich dazwischen sitze und wir haben Spaß miteinander.

01:06:43: Also das ist jetzt das absoluter Quatsch.

01:06:46: Aber ich meine, es ist ja vielleicht auch ein Ende Schade.

01:06:49: Ich hoffe, dass es jetzt ein bisschen klarer wird, dass viele Sachen so hängen geblieben sind, immer auch sehr viel negative.

01:06:55: Die Rassismus-Sache kam dann hoch, dann die ganze Corona-Thematik.

01:06:58: Da wurden ja auch viele Dinge, dann auf einmal die Arbeitsbedingungen, die Ansteckungsthematik, also viel über sie reingebrochen.

01:07:05: Ich glaube, es gab auch mal eine Situation, da standen Leute über ihn zu Hause.

01:07:09: Die größte Schweinerei war eigentlich die Berichterstattung über die Zustände in unserer Kantine.

01:07:16: Diese Filmeraufnahmen sind Wochen vor Corona aufgenommen worden.

01:07:21: Ach, krass.

01:07:22: Wochen vor Corona.

01:07:24: Hat dort einer ein Ding gesagt und hat eigentlich sich moniert und hat gesagt, wir haben zu wenig Platz.

01:07:29: Chef, wir brauchen mehr, der Laden ist zu groß geworden und wir brauchen mehr Tische und wir brauchen mehr Raum.

01:07:36: Das wurde dann allerdings so kommuniziert, als wenn wir Corona gehabt haben und die Verhältnisse dann da so gewesen sind.

01:07:42: Das stimmt nicht.

01:07:43: Darüber habe ich mich geärgert, weil das ist eine falsche Berichterstattung, die wir auch nicht korrigieren konnten.

01:07:50: Wir haben da hingeschrieben und haben gesagt, das stimmt nicht und das wurde nicht korrigiert.

01:07:53: Es ist ein bisschen eine ähnliche Situation, habe ich gedacht.

01:07:56: Es gab auch mal einen Skandal anfangsstrichen, dass die Leute überwachen würden mit Kameras.

01:08:01: Und ich glaube, da ging es darum, zu checken, ob die auch ausreichend bekleidet oder sich desinfizieren, um dann in die Fabriken reinzugehen, dass die das mit der Kamera überwachen, ob die sich auch reinigen.

01:08:12: Aber der Skandal war, dass die die bewachen lassen.

01:08:14: Ja, es wurde so versucht darzustellen.

01:08:16: Das ist aber nicht so weit hochgekocht.

01:08:19: Das heißt, ich will schon unser Hygieneregime auch umgesetzt haben.

01:08:23: Über Zwangsführungen und so.

01:08:25: Und das Schlimmste, was ich finde, ist, wenn einer von der Toilette kommt und sich die Hände nicht ordentlich wäscht.

01:08:32: Und dann in die Produktion marschiert.

01:08:35: Das gibt's bei uns nicht.

01:08:36: Gibt's Sperren, muss er erste Hände waschen, muss sie dann desinfizieren, dann kommt er rein.

01:08:41: Aber es gab ja mal Zeiten, da standen auch Leute bei Ihnen zu Hause.

01:08:44: Man muss sich hier vorstellen, das ist jetzt durchaus auch dann mal persönlich, dass dann Leute im privaten Wohnhaus sind und da Ihnen sie drohen.

01:08:51: Wir haben ja einen Brandsatz da gelassen, wo wir das Haus anstecken.

01:08:55: Und wir haben geschrieben, schneidet ihm den Kopf ab.

01:08:57: Autonom, vermummt.

01:08:59: Aber ich meine, man hat da nicht Schiss.

01:09:01: Wenn da jetzt jemand bei Ihnen zu Hause ist, muss man da so robust genug sagen, wenn der kommt, dann wäre ich mich körperlich.

01:09:08: Ja,

01:09:08: es gibt halt dann ja auch noch ein paar andere Ansätze gegeben von... nicht weiter darüber reden, wir gucken ja vorne.

01:09:17: Welches Fleisch essen Sie eigentlich selbst am liebsten?

01:09:20: Schlitzel.

01:09:21: Ja?

01:09:22: Und Kotelet.

01:09:23: Ach wirklich?

01:09:23: Sehr gerne mit Knochen und Bauch.

01:09:27: Kann ruhig ein bisschen fett sein.

01:09:29: Das schütteln sich einige, aber ich mag es wirklich unglaublich.

01:09:32: Und

01:09:33: wie viel Fleisch essen Sie dann so?

01:09:35: Jeden Tag.

01:09:36: Ja?

01:09:36: Ja, seit neun, sechzig Jahren.

01:09:40: Und als Sport einfach in ein paar Legen stetschend morgen.

01:09:43: Ja, aber fünftig schaff ich.

01:09:45: Am Stück?

01:09:45: Ja.

01:09:46: Ach wirklich?

01:09:46: Ja.

01:09:47: Das ist schon sehr...

01:09:48: Morgens und abends.

01:09:49: Okay, also morgens, fünftig und abends, fünftig legend stetschend.

01:09:52: Ja.

01:09:52: Jeden Tag.

01:09:53: Aber ansonsten sozusagen jetzt irgendwie joggen gehen oder schwimmen gehen.

01:09:56: Nein, ist nichts für mich.

01:09:57: Mein Sohn joggt, hofft auch Halbmarathon, rennt dann jedes Jahr einmal um Ballathon und so weiter.

01:10:04: Das macht da alles, aber das ist für mich... Da hab ich noch nie was... So Dauer, Leistungssport war nix für mich.

01:10:12: Sie sind ja im Leistungssport auch sehr lange aktiv gewesen.

01:10:16: Wir reden jetzt mal vielleicht ein paar Worte über Schalke.

01:10:19: Ich glaube, ihr Bruder hat kurz vor seinem Tod noch sie gebeten, sich um Schalke zu kümmern.

01:10:25: Der war da schon Präsident und dann haben sie das dann auch gemacht und waren ja dann fast zwanzig Jahre da auf das Ratzschiff und auch eine sehr, sehr erfolgreiche Ära dort mitgestaltet.

01:10:37: Und dann in der Coronazeit, als dann alles so ... über sich hereinbracht, ist dann auch Schalke weggebrochen.

01:10:44: Kann man's so sagen?

01:10:44: Ja, ich hab gesagt, ich muss mich jetzt ums Unternehmen kümmern.

01:10:49: Es hatte keinen Gehintergrund, dass ich jetzt da massive Widerstände von ein paar Schalke gesehen hab.

01:10:56: Die Ultras ... mögen mich nicht, wenn ich sage, dass die mich hassen.

01:11:00: Aber sie mögen mich nicht, die Schalke Ultras.

01:11:02: Warum?

01:11:04: Weil ich gesagt hab, ihr seid zwar wichtig, aber ihr seid nicht der gesamte Verein.

01:11:08: Und wir haben eine Hausordnung.

01:11:10: Und daran haltet ihr euch bitte.

01:11:13: So, wer sich nicht dann erhält, der kriegt Stadionverbot.

01:11:17: Die habe ich dann auch rein, weil sie unterschrieben.

01:11:19: Wer Gewalt anwendet, der fliegt erst mal raus.

01:11:23: Fertig.

01:11:24: Und meine Nachfolger haben dann die Nähe gesucht oder waren Ultras.

01:11:29: Sie sind nachweislicher.

01:11:33: Mein Nachfolger ist bekennender Ultras.

01:11:35: Also der

01:11:36: Axel Hefer.

01:11:37: Er zieht keinen Vereins anzuhören.

01:11:39: Also er kommt mit einem kaputzen T-Shirt.

01:11:42: Also

01:11:43: der Axel Hefer, der ist ja Hauptjob-Chef von Typico, also der hat gerade Typico verkauft.

01:11:50: Ist das Verhältnis noch zu retten mit dem Axel oder ist das vorbei?

01:11:54: Ich würde

01:11:54: mit ihm nicht in Urlaub fahren und ich habe viele Entscheidungen, die er ja zu verantworten hat.

01:12:00: Es gibt nur einen Verantwortlichen, das ist Axel Hefer.

01:12:05: Die habe ich nicht verstanden.

01:12:09: Das heißt aber nicht, dass ich mich abwende von Schalke, sondern ich bleibe Schalke durch und durch.

01:12:17: Und ich habe Prozessionen hinter mir von Leuten, die sagen, du musst da wieder hin.

01:12:22: Ja, wir haben in den sechsundzwanzig Jahren, als ich da war, eine tolle Zeit gehabt.

01:12:28: Mir ist es gelungen, gute Leute um mich herum zu versammeln.

01:12:31: Ich habe den Rudi Assauer, den ich weggeschickt habe.

01:12:36: Aber nicht weil ich ihn nicht mehr mochte oder so, sondern weil ich gesehen habe, dass er nachlässt und dass er seinen Job nicht mehr machen kann.

01:12:46: Das war der eigentliche Grund, dass ich ihn entlassen müssen, einstimmig mir im Aussicht zu haben, weil ich gesagt habe, das hat jetzt keinen Sinn mehr.

01:12:56: Ich habe das aber auf mich genommen, weil ich ihn nicht bloß stellen wollte.

01:13:02: Wie viel Zeit hatten Sie denn damals eigentlich so ein Schalke reingesteckt?

01:13:05: Ein Tag die Woche oder zwei?

01:13:06: Na, ich hab schon jeden Tag zwei bis drei Stunden

01:13:10: Schalke.

01:13:10: Also neben dem Aufbau dieser Firma, Schalke war er damals?

01:13:12: Ja, die

01:13:12: Schalke macht ja.

01:13:13: War die,

01:13:14: als die Schalke den damaligen UEFA Cup gewonnen, war das noch, war

01:13:16: das zu Ihrer Zeit?

01:13:18: Das

01:13:18: war zu meiner Zeit, ja.

01:13:18: Ich

01:13:18: war beim Spiel dabei.

01:13:20: In Bayern damals?

01:13:21: Ja, ja.

01:13:21: War das die schönste Zeit?

01:13:23: Die schönste Zeit war eigentlich der Bau des Stadions, der intensiv von mir betrieben wurde.

01:13:30: Das wird ja auch ein bisschen Rudi Asserberg zugeschrieben, das Stadion gebaut zu haben.

01:13:32: Ich habe dem Rudi den Bauhelm aufgesetzt und habe gesagt, du bist hier der Herr, der Vater dieser Stadion.

01:13:39: Und als er verstorben war, das war auch so eine Anekdote, da habe ich den Christian Heidel gesagt, du musst jetzt rausgehen, du musst sagen, dass er Rudi tot ist.

01:13:47: Das war vom Spiel.

01:13:49: Das hatte ich, das kann ich nicht.

01:13:50: Dann bin ich ausgegangen und habe gesagt, ich habe die traurige Nachricht, dass unser Rudi verstorben ist und denkt dran, ohne Rudi wären wir alle nicht hier.

01:14:00: Und das finde ich auch.

01:14:02: Er war das Gesicht.

01:14:05: Wer war damals der Schalkespieler, der sie am meisten begeistert hat?

01:14:10: Ich habe heute noch ein sehr, sehr gutes Verhältnis zu Jeffy verfahren und zu Ebbe Sand.

01:14:17: und auch Emil Penzer ist ein toller Junge.

01:14:21: Aber auch die alten Granden, irgendwo an der Brücke, Olaf Ton.

01:14:26: Und so, wir sind befreundet miteinander.

01:14:28: Das ist diese Schalker-Familie, die ist einfach klasse.

01:14:30: Also das ist auch Manuel Neuer.

01:14:32: Manuel

01:14:33: habe ich dafür gesorgt, dass der ins Tor kommt.

01:14:37: Wirklich?

01:14:37: Ja, mit Mirko Slomka.

01:14:39: Telefoniert und gesagt, mit Stitzen lassen wir den Manuel ran.

01:14:41: Nein,

01:14:42: wenn Mirko, Mirko hatte in einem Interview bei der Bildzeitung oder einem Kicker gesagt, ja, wenn ich gegen Bayern verliere, dann weiß ich, dass ich im Sturm stehe.

01:14:53: Dann habe ich ihn aus Rumänien angerufen, ich war unter Wiesersammer.

01:14:57: Mikro, bist du denn verrückt?

01:15:00: Du provozierst deinen Rausch?

01:15:01: Warum machst du das?

01:15:02: Ja, ich spüre das.

01:15:07: Du musst deine Mannschaft dir ansehen, der Marcelo Bordon, mit dem ich heute auch noch einen guten Kontakt habe.

01:15:14: Und der Frank Rost, die können nicht gut miteinander.

01:15:17: Wenn du klug bist, nimmst du den jungen Manuel Neuer und stellst ihn gegen Bayern ins Tor.

01:15:23: Das ist ein Experiment.

01:15:25: Bist du verrückt doch?

01:15:27: Was hat er dann gemacht?

01:15:29: Und ist der meine Neuer Ihnen noch ein bisschen dankbar bis heute?

01:15:33: Manuel ist heute noch, wir sind noch in einem sehr, sehr guten Kontakt.

01:15:38: Und immer wenn ich in München bin und in Anrufe oder ich simse ihn, ich bin im Stadion, dann sehen wir uns.

01:15:46: Macht dann eine Interview und kommt.

01:15:48: Gibt es noch andere Spieler?

01:15:49: Es gibt ja viele mit Schalke Vergangenheit, Özil, Schalke...

01:15:53: Mirsild.

01:15:56: Mir gibt's die Geschichte, Mirko rief mich an und sagte, du musst mit Onkel sprechen.

01:16:03: Onkel.

01:16:05: Oder Papa, was denn?

01:16:06: Ich glaub, Onkel.

01:16:07: Wieso?

01:16:07: Ja, der steht hier während des Trainings und schimpft und sagt, ich könnte das nicht und der macht mich wahnsinnig.

01:16:15: Der stiehlt mir die Autorität.

01:16:17: Dann hab ich ihn, ich sag, ich komme.

01:16:19: Und das war so meine Aufgabe, zu sagen einmal zu, ich bin ein Stück weit der Souverän.

01:16:27: Peter Loma, ja, das mal.

01:16:29: Peter Loma hat mich immer versucht, ja, nie da zu reden.

01:16:34: Der super Reden.

01:16:35: Ich sag, heute sag ich, du siehst, wo Schalke hingekommen ist.

01:16:39: Jeder Verein braucht irgendwo jemanden, an den sich die Leute anlehnen können.

01:16:44: Und das war so Wahnsinn.

01:16:45: Und da war ja nur ein Wirko.

01:16:47: Dann hab ich Onkel, er bestellt, dann hab ich gesagt, du bringst die Karriere deines Sohnes in Gefahr.

01:16:55: Da sagt er natürlich, sie haben keine Ahnung.

01:16:58: Ich sage ihnen was, in drei Jahren spielt man so bei Real Madrid.

01:17:02: Da hab ich gesagt, soll ich dir mal den Puls führen?

01:17:04: Bist du denn total verrückt?

01:17:07: Er ging nach Bremen und von Bremen nach Zuröhr und dann traf ich Onkel.

01:17:15: Er sagt, Onkel, komm mal her.

01:17:16: Er sagt, ich muss mich bei dir wirklich, ich muss Abbieter machen.

01:17:18: Das ist eine super Entwicklung.

01:17:21: Der Jungen ist klasse.

01:17:23: Na ja, war er happy, haben wir einen Kaffee getrunken.

01:17:28: Ich

01:17:28: meine, es gibt ja noch mehr.

01:17:29: Also jetzt haben wir jetzt ein neuer Özil, Sané, ist auch noch irgendwie Schalker Junge eigentlich, ne?

01:17:33: Ja,

01:17:33: Leroy.

01:17:33: Da hab ich auch gefördert, also in meiner Funktion.

01:17:40: Ja, super, Fußballer.

01:17:42: Es ist ja schon so, dass die Gesamtinnen, wenn man so guckt, was wir da, oder sie da gemacht haben, das ist ja schon... Ich war auch,

01:17:48: wenn einer, wenn ein Fußballer schwer verletzt war.

01:17:53: Und wurde rausgetragen oder ist rausgehumpelt, weil ich schneller in der Kabine bei ihm als, egal bei welchem Spiel, bin immer runtergelaufen, hab ihn in den Arm genommen.

01:18:03: Und das haben sie mir unglaublich gedankt.

01:18:06: Jeffy verfahren hatte mal ein großes Problem mit seinem Vater, der an Krebs erkrankt war.

01:18:11: Und dann war, ich sag, was ist mit Jeffy heute los?

01:18:14: Ich hab die ja gesehen, was ist los?

01:18:17: Der steht neben sich, ja, der Vater ist ja krank.

01:18:19: In der Halbzeit runter hab ich gesagt, Jeffy, ich kümmere mich um Papa.

01:18:23: Und du spielst jetzt Fußball.

01:18:24: Ja, was?

01:18:25: Ich sage, ich besorge den besten Arzt in Amerika für ihn.

01:18:29: Habe ich auch gemacht.

01:18:31: Und da war er befreit, hat er noch einen Toll geschossen und eins vorbereitet.

01:18:36: Das gehört bis zu... Das muss man verstehen.

01:18:40: Man muss die Jungs, man muss die... Kevin Korani.

01:18:45: Kevin hat mir gesagt, Kevin war ganz jung.

01:18:50: Und damals kam das iPhone I raus.

01:18:54: Und ich kriegte den Tipp, dass er in Düsseldorf mit seiner gesamten Bande war.

01:18:58: Da hatte immer so vier, fünf, sechs, sieben Leute im Schlepp.

01:19:02: Und hat dann für jeden ein Handy gekauft, teuer und bezahlt.

01:19:08: Dann habe ich ihn mir an der Seite genommen und habe gesagt, Kevin, einen Rat.

01:19:12: Dann habe ich ihn so ans Ohrleppchen genommen und habe gesagt, ein Rat macht das nicht.

01:19:17: Wer sich von dir aushalten lässt oder sich ein teures Handy schenken lässt, ist nicht ein Freund.

01:19:23: Und wir trafen uns lange Jahre später.

01:19:28: Das hat mir so viel gegeben, diese Ansaal von dir.

01:19:32: Da hab ich das verstanden.

01:19:33: Das war so, ich hab mich nicht da reingemischt in das, was die privat machen.

01:19:38: Ist ja auch gern nicht mal eine Aufgabe.

01:19:39: Aber so den ein oder anderen mal korrigieren oder sagen, ich geb dir nur den Rat.

01:19:44: Und wenn sie dann in der hohe Akzeptanz haben, dann wirkt's auch.

01:19:47: Aber insofern, wenn man die Jahre zurückkommt, ist es total schade, dass es jetzt so gekommen ist.

01:19:52: Nicht bei allen Wohlgesondern, ist die Dankbarkeit nicht da eigentlich?

01:19:56: Gibt's

01:19:57: nicht in.

01:19:58: Es gibt, sehen Sie, wir haben über zweihundertzehn, zweihundertfünfzehntausend Mitglieder.

01:20:04: Ich glaube, dass ich bei den allermeisten Mitgliedern in sehr, sehr guter Erinnerung bin, warum?

01:20:10: Weil ich für die beste Zeit stehe, die Schalke jemals hatte.

01:20:12: Für die allerbeste Zeit.

01:20:16: Und das wissen die.

01:20:18: Aber die Ultras oder diejenigen, die das eben ... sagen wir mal aus persönlichen oder charakterlichen Gründen nicht akzeptieren können.

01:20:27: Für die ist das... Sie sprechen gerade Axel Hefer an, da will ich gar nicht viel Worte verlieren.

01:20:33: Was ich ihm übel genommen habe, ist, dass er meine Bilder, alle Bilder von Clemens Tönnius aus dem Schalke Museum entfernt hat.

01:20:42: Das macht man nicht.

01:20:43: Ich bin ein Teil der Schalke Geschichte.

01:20:47: Das macht man nicht.

01:20:48: Es wird dann so gesagt, ja, sie wollten Gaspromm negieren.

01:20:53: Macht man auch nicht.

01:20:54: Ist ja Teil der Geschichte.

01:20:56: Es war ja auch ein krasser Deal, der man sich macht.

01:20:57: Sie haben ja, glaube ich, mit Gaspromm da verhandelt und dann aufgrund der guten Beziehung, glaube ich, auch nach Russland, dann irgendwie dreißig Millionen, was damals richtig viel Kohle war, in den Verein reingeschoben.

01:21:05: Schalke hat über dreihundert Millionen Euro von Gaspromm bekommen.

01:21:09: Das heißt, ich habe mit diesem Deal eigentlich Schalke das Leben gerettet.

01:21:16: Ja, für mich war das selbstverständlich.

01:21:17: Ich bin da hingefahren.

01:21:20: Ich habe das auch gerne gemacht mit Alexei Miller, mich gezangt um die Verlängerungen und das war ja auch der Vorwurf der Urgras an mich, dass ich mich zu sehr ins Tagesgeschäft einmische.

01:21:33: Heute mischt sich keiner ein oder der dient mit Felddienst.

01:21:39: Dann habe ich auch eingetütet.

01:21:42: Ohne Not, ja.

01:21:43: Fällt ins Bezahlten, einen hohen Millionenbetrag für die Namensrechte, heute noch.

01:21:49: Haben Sie jemals eigenes Geld bei Schalke reinsteckt?

01:21:52: Ja.

01:21:53: Zeit offensichtlich ja sehr viel Zeit.

01:21:54: Ich habe

01:21:56: immer, wenn Schalke in Not war, geholfen und hab dann allerdings mein Geld auch wieder gekriegt.

01:22:02: Als Kredit.

01:22:02: Ich hab die Schächteranleihe über Monate zwischen finanziert und hab wieder rausgeschmissen.

01:22:07: Und so weiter.

01:22:09: Tolle Zeit, ich will keine Sekunde missen, aber ich will da auch nicht wieder hin.

01:22:13: bin da mit durch.

01:22:15: Wir haben heute unsere Prioritäten mehr auf Familie.

01:22:18: Ich kriege jetzt das dritte Enkelkind.

01:22:20: Oder wir, ich habe nicht.

01:22:23: Aber beklönterst du mich

01:22:24: zum Beispiel?

01:22:25: Ja nochmal, ich stehe ja zur Schalke.

01:22:28: Und wenn, das habe ich auch ein paar mal angerufen oder angeboten, wenn Herr Hefer oder irgendeiner einen Rat braucht und mich anruft, kriegt er den.

01:22:38: Und wenn er sagt, kannst du helfen oder so, bin ich auch dabei.

01:22:42: Aber kriegt man Schalke überhaupt wieder in den Bereich der Top-Sex-Mannschaften in Nord-Orderschen?

01:22:46: Ist es noch mal möglich oder ist es für immer vorbei?

01:22:48: Im Fußball ist es so, wenn Sie zwei, drei Jahre das Meiste Ihrer Entscheidung richtig machen, dann sind Sie auch wieder oben.

01:22:56: Also das ist nicht abwechig, aber dann muss man allerdings auch was verändern.

01:23:01: Man kann nicht mit einem Kader zumindest, glaube ich, das nicht mit mit dreizig Millionen in der ersten Liga spielen und das bei der eigentlichen Kraft, die Schalke hat.

01:23:12: Das geht nicht.

01:23:13: Nachdem ich weg war, musste die Mannschaft weg, musste raus.

01:23:17: Ich hatte mal mit Herrn Hefer in der Sponsorenrunde das Thema gehabt und sagte, was hätten Sie denn gemacht?

01:23:25: Ich wäre, wenn der größt anzunehmende Unfall der Abstich gewesen wäre, in diese Gefahr bin ich aber nie gelaufen.

01:23:34: Dann hätte ich den Klingelbeutel genommen und wäre durch die Sponsoren ... gelaufen und hätte gesagt, ich brauche von dir drei Millionen, von dir brauche ich fünf und nun kriegt er wieder.

01:23:45: Aber wir müssen sofort wieder aufsteigen.

01:23:46: Da hätte ich die Mannschaft zusammengehalten.

01:23:49: Wer abgestiegen, wer wieder aufgestiegen.

01:23:51: Die haben wir wahrscheinlich jetzt einwenden.

01:23:53: Der Verein war nahezu zahnungsunfähig.

01:23:55: Und man musste irgendwie...

01:23:56: Ja, nochmal.

01:23:57: Man muss sich eben den Schneid haben.

01:23:58: Man muss die Sponsoren ansprechen und sagen, wir sind in einer finanziellen Enge.

01:24:04: Ihr müsst helfen.

01:24:06: Fertig.

01:24:06: Und dann lege ich als erstes fünf Millionen selber ein.

01:24:09: Und sage, wie viel gibst du?

01:24:13: Immerhin, Böcklünder ist ja noch Sponsor.

01:24:15: Ein paar Endkundenmarken, das ist ja schon auch, die sie haben, die ja auch irgendwie noch aktiv sind als... Ja

01:24:21: klar, das bleibt auch.

01:24:23: Da gehen wir gar nicht raus.

01:24:24: Wir haben auch die Lose da.

01:24:27: Ich war zwar nicht oft da in den letzten fünf Jahren, sechsmal, glaube ich.

01:24:31: Ach ja, wenn es einen Aufstieg geben sollte bei den letzten Spielen, würden sie schon kommen.

01:24:35: Ja,

01:24:35: das ist überhaupt gar keine Frage.

01:24:38: Aber ich werde meine Präsenz nicht mehr so gestalten können oder will ich auch nicht.

01:24:42: Da bin ich zu alt geworden.

01:24:45: Das müssen heute andere machen.

01:24:48: Und ich drücke diesen Verein wirklich beide Daumen und Leide mit, wenn sie ...

01:24:52: Aber jetzt, wenn man sich sieht, wie die da kämpfen ...

01:24:55: Jetzt ist der Trainer gut.

01:24:57: Frank Baumann ist gut.

01:24:58: Er ist ein richtig guter Junge.

01:25:03: Der braucht allerdings auch Rückhalt im Aufsichtsrat und im Vorstand und so weiter.

01:25:07: Also ich

01:25:12: würde mich ja freuen, wenn das irgendwie so eine Ausdöne nochmal geben könnte, dann eine

01:25:16: Frieden.

01:25:18: Ich rede jetzt hier nicht nur als Podcast, sondern als Schalke-Fan.

01:25:23: Was ist denn noch so der Family?

01:25:24: Und jetzt ist der Firma aktuell beim Umsatz von zwischen sieben und acht Milliarden.

01:25:30: Nächsten Jahr noch auf zehn, kriegt man das noch hin?

01:25:33: Ich weiß nicht.

01:25:35: Mir geht es um das, was unter dem Strich da steht.

01:25:37: Nicht das, was oben steht, sondern was unten.

01:25:40: Unten rechts ist wichtig.

01:25:41: Was steht da so?

01:25:42: Ja, so auskömmlich.

01:25:48: Macht man das dann jetzt bis es nicht mehr geht?

01:25:49: Also, ich meine, ihr Sohn ist ja schon dabei und unterstützt ja schon.

01:25:53: Das ist ja offensichtlich schon ein klarer Nachfolgepfad da, was ja schon irgendwie immer schwierig ist bei so einem Firmen.

01:25:58: Das muss erst mal passen.

01:26:00: Ich hasse Patriarchen.

01:26:02: Patriarchen wissen immer alles besser und vor allen Dingen hinterher.

01:26:07: Das hasse ich wie die Besten.

01:26:09: Und meine Zeit ist irgendwann zu Ende, aber bin sehr empfindlich.

01:26:16: Da sind die Antennen auf und wenn ich spüre, dass ich nicht mehr gebraucht werde, dann bleibe ich zu Hause oder mal was anderes.

01:26:23: Ich gehe gerne zur Yacht, ich habe tolle Hobbys.

01:26:28: Da bin ich, ich sitze ja auch in den in den Sitzungen nicht vorne und und führe sie nicht mehr schon lange nicht mehr.

01:26:34: Das machen macht Max oder machen die anderen so und Max hatte um sich herum.

01:26:39: Es ist ein super Team zwischen acht und zwanzig und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und und.

01:26:56: Was heißt, das kann ich auch eigentlich heute schon sagen, dann ist meine Zeit gewesen und ich habe eine tolle Zeit gehabt.

01:27:01: Der Max ist Chef von der Zumühlengruppe, ne?

01:27:04: Ja, er leidet die gesamte Verehnung, den gesamten Verehnungsbereich, aber er ist auch in den Themen um Miet und Beef intensiv drin.

01:27:14: Also Miet und Beef ist Kerngeschäft und Zumühlen ist er, glaube ich, durch Holding, wo dann irgendwie Dr.

01:27:19: Klöner gehört mit dazu, glaube ich, Gutfried gehört damit, glaube ich, rein.

01:27:23: Das ist sozusagen ...

01:27:25: Jetzt die TFB.

01:27:27: Dass die auf Zuhil kauft haben vor einigen Jahren.

01:27:29: Ja, jetzt vor fünf Wochen ist die Genehmigung des Katerlands gekommen.

01:27:33: Sie

01:27:33: hatten es ja privat schon erst gekauft, glaube ich, und dann hat es die Firma schneller gekauft.

01:27:36: Und dann haben wir sie eingebracht in die Firma.

01:27:40: Ist eigentlich die, sagen wir mal, Familien auseinandersetzung mit ihrem Neffen ist, die mittlerweile ist das entspannend?

01:27:46: Da haben wir ein totales harmonisches Verhältnis.

01:27:50: Das

01:27:51: war übrigens auch ein Riesenfehler.

01:27:53: Da hätte ich... da hätte ich Souveräner sagen müssen.

01:27:58: Das so eskalieren zu lassen, das war ein Riesenfehler.

01:28:03: Von mir, von ihm sicherlich auch, aber das war nicht in Ordnung, das würde ich heute anders machen.

01:28:13: Aber jetzt sitzen Sie mittlerweile wieder am Tisch und man fängt auf cool.

01:28:15: Ja, Tipptopp.

01:28:16: Wir besuchen uns, wir frühstücken miteinander.

01:28:18: Ja, ich mein, der war richtig intensiv auf

01:28:20: Prozesse gegeben.

01:28:20: Ja, ja, das war beinhart.

01:28:25: Hat Nerven gekostet, hat viel Geld gekostet, hat Nerven gekostet, hat eine gewisse Zerrissenheit gebracht.

01:28:32: und umso glücklicher sind wir, glaube ich alle, nicht nur ich alleine, sondern Robert und seine Familie, dass wir wieder ein sind und wie früher an einem stand sie.

01:28:41: Und ist der auch in der Firma beschäftigt?

01:28:43: Nee, er hat seine eigenen Aktivitäten, hat einige gute Unternehmen, die er führt und die er... ... unabhängig und auch für sich eigenständig ... ... besitzt und leitet.

01:28:56: Nehmen wir gerne da ... ... knapp fünfzig Prozent, ne?

01:28:58: Und die anderen fünfzig Prozent ... ... können sozusagen jetzt ihn und ihrem Sohn, ne?

01:29:00: Fünfzig ... ... gehören ihm und fünfzig gehören Max um mir.

01:29:05: Und perspektivisch ... ... es bleibt so.

01:29:06: Also dann kommt irgendwann ... ... Max würde wahrscheinlich dann ... ... ihre ... ... fünfzig Prozent übernehmen.

01:29:10: Und ... ... Robert ist ja ein bisschen jünger.

01:29:12: Der ist ja sozusagen ... ... der Sohn ihres Bruders.

01:29:14: Der wird dann irgendwie geguckt ... ... und eigene ... ... eigene Kinder haben, die das nerven.

01:29:18: Genau.

01:29:18: So ist das.

01:29:19: Im Gesellschaft der Vaters ist es immer so, dass nur einer übernehmen kann.

01:29:23: Das ist also nicht zersplittert, wie er hinterher mit hundert Gesellschaftern.

01:29:27: Sondern es kann immer nur einer dann weitermachen.

01:29:30: Glauben Sie, das ist ein Weggie-Thema?

01:29:32: Nach wie vor immer ehrlich?

01:29:36: Also jeder soll das essen, was er für sich entscheidet oder gut findet.

01:29:43: Ich als lieber Fleisch.

01:29:46: Aber macht Weggie den nächsten relevanten?

01:29:48: Aber

01:29:49: wir haben eine Seitwärtsbewegung, nachdem das ja gehypt wurde, wenn ich sie sehe, was Björn Mied dort für eine Entwicklung genommen hat, wie es gehypt wurde und was der Aktienkurs heute ist.

01:30:03: Viele haben dort rein investiert, was sie daran geglaubt haben.

01:30:07: Ich sage immer, der Verbraucher ist das, was ihm schmeckt.

01:30:12: Ich habe auch nichts gegen Haarvermilch, ich mag sie nicht.

01:30:16: Ich nehme lieber Kuhmilch.

01:30:20: und essen lieber Fleisch.

01:30:21: Aber nochmal, das soll jeder so machen und wir produzieren ja viel.

01:30:26: Wir sind auch in einer seitwärtsentwicklung, aber stabil.

01:30:29: Mit den Veggie-Sachen jetzt?

01:30:30: Mit

01:30:30: den Veggie-Sachen.

01:30:31: Es läuft unter Gutfried und unter Tillmans.

01:30:37: So lange wieder gutes Geld mit verdienen, ist alles in Ordnung.

01:30:41: Aber relevant vom Unarztanteil wird es jetzt nicht so schnell.

01:30:44: Ja, relevant, wenn wir heute fünfzig, sechzig Millionen Umsatz machen, im Verhältnis zu sieben, acht oder acht Milliarden, dann ist das wenig, aber es ist auch nicht viel, aber es ist auch nicht wenig.

01:30:59: Also sechzig Millionen ist man in sein Ganzes.

01:31:02: Machen Sie sich ein bisschen Sorgen um Deutschland?

01:31:05: Ja, wir reden von Endbürokratisierung und es wird immer schlimmer.

01:31:12: Wir haben so ein bisschen Das gute vertrauensvolle Verhältnis zwischen Behörden und Unternehmen verloren.

01:31:20: Das hat es früher mal gegeben.

01:31:21: Das hat Deutschland groß gemacht.

01:31:23: Und dort ist man, da sind beide Bereiche sicherlich nicht ganz unschuldig dran.

01:31:29: Die einen, die nach immer mehr Regulierung schreien und die anderen, die sagen ja, gut, dann machen wir das mal und dann wird überreguliert.

01:31:39: Ich finde, wir brauchen das Verhältnis zurückgedreht.

01:31:42: Wir müssen sagen, okay, Unternehmer, Das ist deine Aufgabe, dass deine Verantwortung macht und nicht jedes Thema im Detail vorschreiben, kontrollieren.

01:31:53: Es wird ein Riesenproblem werden, wenn die Babyboomer-Generationen in Rente geht.

01:31:58: Dann weiß ich gar nicht, wer das alles noch überwachen soll.

01:32:01: Es gibt dann das Personal nicht mehr.

01:32:05: So ist also die neue Regierung jetzt da, im Wort, das zu verändern.

01:32:09: Und wenn es ihr nicht gelingt, dann sehe ich schwarz für unseren Standort.

01:32:15: Okay, also eigentlich fast schade, dass wir jetzt auf so einer traurigen Note oder schwarzen Enden, weil das ist jetzt ein Wahnsinnsgespräch.

01:32:23: Ja, wir

01:32:23: können noch noch ans Land hängen.

01:32:26: Ich überleg mal, gibt es da eine, die vielgut Frage ist ja, dass Teilke aufsteigt, halten Sie zumindest für realistisch irgendwie.

01:32:34: Die Forschungssitzung wirklich um sieben Uhr morgens am Montag, finde ich nachher vorbeindruckend.

01:32:39: Wenn das jetzt bei uns einführen würde, das gäbe vielen Nachfragen.

01:32:42: Ja, wir hatten da, wir hatten zwei Geschäftsführer für kurze Zeit und die waren, die kamen etwas weiter weg.

01:32:50: Eine wohnte, glaube ich, in Hamburg.

01:32:52: Also das müssen wir jetzt mal ändern, das machen wir jetzt Dienstagsmittags.

01:32:57: Da machen sie jede Sitzung für sich, ich mache meine morgen.

01:33:01: Und es hat sich auch bewährt.

01:33:06: Lieber Herr Tönnies, vielen Dank für die Zeit und für die spannenden Geschichten, dass wir kommen durften.

01:33:12: In diesem Sinne.

01:33:13: Viel Spaß gemacht.

01:33:14: Vielen, vielen Dank für

01:33:15: die Zeit.

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